noch einige kleine Änderungen an den Korrekturfahnen vorbehielt, eben diese Seite aus dem Arbeitsmanuskript herausgesucht hat, um festzustellen, welchen Vornamen er dem Geheimrat von Ladalinski gegeben hatte, dann beide der handschriftlich fixierten Varianten verworfen und in den Fahnen den endgültigen Vornamen „ Alexander" eingesetzt hat. Das einzelne Entwurfsblatt aus dem Romanmanuskript kann ihm also durchaus zur Hand gewesen sein, als er daran ging, den Brief an Wiesike zu konzipieren. „Bewahrender" Autor, der er war, 7 hat er schließlich die Seite wieder an der richtigen Stelle des Arbeitsmanuskripts einsortiert.
Bei aller Plausibilität, die die angebotene Datierung haben mag: Ohne eine genaue Chronik des Lebens Theodor Fontanes bleiben solche Datierungsversuche ein Lotteriespiel. Auch hier also ein weiterer Grund für das ceterum censeo: Die Tagebücher Fontanes müssen endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, damit eine solche Lebenschronik in Angriff genommen werden kann. Vielleicht läßt sich dieser Wunsch bis zu Fontanes 100. Todestag im Jahre 1998 erfüllen.
Anmerkungen
1 Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Fünf Schlösser. Altes und Neues aus Mark Brandenburg. Hrsg. Gotthard Erler und Rudolf Mingau (f) unter Mitarbeit von Therese Erler. Berlin/Weimar: Aufbau 1987, S. 136-150.
2 Ich danke der Leitung des Märkischen Museums in Berlin für die freundliche Erlaubnis, den Briefentwurf zu publizieren.
3 Wilhelmine Rolle, Wiesikes Haushälterin.
4 Hermann Fricke: Theodor Fontane. Chronik seines Lebens. Berlin: Arani 1960, S. 58.
5 ebda.
6 vgl. den Brief an Wilhelm Hertz vom 12. November 1877.
7 vgl. Anita Golz: Theodor Fontane: Unveröffentlichte Gedichte und Gedichtentwürfe. In: Fontane-Blätter 45 (1988), S. 6: „Fontane gehörte zweifellos zu den .bewahrenden' Autoren (...).'
Gotthard Erler, Berlin (Hrsg.)
Theodor Fontane: Die Dörfer im Ruppinschen
Nur in der zweiten Auflage des „Wanderungen"-Bandes „Die Grafschaft Rup- pin' von 1865 gibt es das Kapitel „Dörfer und Flecken im Lande Ruppin". Fontane schied es bei der dritten Auflage 1875 wieder aus, hatte sich aber 7