zwischendurch recht energisch mit der Möglichkeit befaßt, weitere „Dörfer und Flecken" des Ruppiner Landes nach dem Vorbild jenes Kapitels in knappen historischen Abrissen, alphabetisch geordnet, vorzustellen. Das Folgende gibt einen Einblick in dieses kaum bekannte Vorhaben des Autors.
Die unter der Überschrift „Dörfer und Flecken im Lande Ruppin" behandelten Orte hatte Fontane bei seinen Ausflügen „ins Ruppinsche' zwischen 1859 und 1864 besucht. Vor allem während der Reise im Juni 1864 dürfte er das meiste Material gesammelt haben. Mitte Juni 1864 schrieb er an Mathilde von Rohr: „Der Druck meines Buchs soll am 1. Juli beginnen, ich muß noch nach Ruppin, kein Kapitel ist geschrieben ..." Diese Bemerkung zielte sicher auch auf die Dorfbeschreibungen, und Mathilde von Rohr wurde am 4. Juli, nach Fontanes Rückkehr, in bezug auf Walsleben ausdrücklich nach Informationen befragt. Während bei G. Bernstein in Berlin der Satz von „Grafschaft Ruppin" begann, arbeitete Fontane noch intensiv an neuen Manuskriptteilen. Am 21. August teilte er Mathilde von Rohr mit: „Über eine ganze Anzahl Ruppiner Dörfer gedenke ich in einem großen General-Kapitel hintereinanderweg eine Menge einzelner Notizen zu bringen. Und zwar alphabetisch. Also: Barsikow, Bechlin, Binenwalde, Buskow, Campehl etc. Darunter sind nun 2, in betreff deren ich mich an Sie wende: Buskow und Hoppenrade. / In Buskow war ich, konnte aber nicht in die Gruft hinein. Nun hab ich mir die Finger zerschrieben. Alles vergeblich. Das Gut gehört einer Frau v. Kröcher. Könnten Sie nun diese Dame (die Sie ja wohl kennen) veranlassen, daß sie kategorisch an den Pächter oder an den Küster schreibt: ich will wissen, ob die Särge des Feldmarschall v. Dossow und des General v. Schwendy in der Gruft stehn, und will wissen, welche Inschriften diese Särge (wenn überhaupt welche da sind) tragen."
Demnach wurde das Kapitel „Dörfer und Flecken im Lande Ruppin" erst Anfang September 1864 abgeschlossen. Am 3. September schrieb Fontane an seinen Verleger Wilhelm Hertz: „Die Korrektur von dem langen Kapitel ,Dörfer und Flecken' im Lande Ruppin hätte ich gern selber gemacht, aber es ist nicht zu machen; es wird gerade dann gedruckt, wenn ich zu Schiffe gehe." Offenbar sandte Fontane das Manuskript tatsächlich erst kurz vor seiner Abreise nach Dänemark (8. September) an den Verlag. Am 6. September hieß es in einem Brief an Hertz: „Ich schicke morgen den Aufsatz ,Die Ruppiner Schweiz'. Fehlt es nun aber morgen schon an M. S., so kann Bernstein den Aufsatz ,Die Dörfer und Flecken' erst drucken und mit diesem Aufsatz (die ,R. Schweiz') a b s c h l i e ß e n." An einen Vorabdruck war bei diesen Terminnöten nicht zu denken, und das Kapitel erschien im Oktober 1864 in der „zweiten, vermehrten Auflage" des ersten Teils, der nun zum erstenmal den Titel „Die Grafschaft Ruppin" führte (datiert auf 1865). „Dörfer und Flecken im Lande Ruppin", in einer Fußnote ausdrücklich als „bloßer Versuch" charakterisiert, stand am Schluß der Abteilung „Die Grafschaft Ruppin".
Als Fontane sich 1873 mit den Vorarbeiten für eine „totale Neugestaltung dieses Bandes" (an Hertz, 14. Januar 1873) beschäftigte, dachte er zunächst an eine wesentliche Erweiterung des Kapitels. Am 4. Oktober 1873 bat er den 8