Heft 
(1991) 52
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[Dazu am Rand: Seine Revenuen zog dieser von dem Frühmeß-Altar in Wildberg.], auf dem sogenannten Grafenhofe in Neu-Ruppin, der Pfarr­kirche gegenüber. Hier starb sie 1526 und ward in der Klosterkirche beigesetzt. Sie hatte angesehene Revenüen und einen eignen Geheim-Sekretär, den Meß- Priester Franz Reiber. In alten Handschriften wird sie als sehr herrsch­süchtig geschildert, als eine Dame, die sich gern in Regierungsangelegenheiten gemischt habe. Einige wollen sogar die Stelle in dem S. ... mitgeteilten Mönchslied: »Eine falsche Frau ließ er zu Haus', auf s i e beziehen. Aber dies ist bestimmt falsch. Einefalsche Frau" bedeutete damals Maitresse (dieschöne Gießerin" wird eigens die falsche Frau Joachims II. genannt; außerdem zeigt der Schluß jenes Liedes, der sich direkt auf die alte Gräfin bezieht, daß die Mönche sehr gut von ihr und der Aufrichtigkeit ihrer Trauer dachten.

Unter W i l d b e r g steht nichts Näheres über [die] Jacobin.

In Bratring heißt es S. 424 ganz kurz: Kraatz war der alten Gräfin Anna Jacobina zum Leibgeding verschrieben, wahrscheinlich von 1524 an, wo ihr Großneffe starb und Grafschaft Ruppin an den Kurfürsten fiel. Sie hätte dann noch 2 Jahr lang die Einnahmen von diesem Leibgedinge gehabt. Bis 1526, wo sie starb.

Bei der Übernahme (1524) wurden auf Befehl des Kurfürsten 1000 Gulden an die alte Gräfin ausgezahlt, doch machte sich's der Kurfürst bequem und befahl dem Ruppiner Magistrat, diese Zahlung zu leisten.

Unter Alt-Ruppin steht auch nichts.

Da in dem Ehepakt nur von dem Wiesenzins von Kraatz wie von dem vieler andrer Dörfer die Rede ist, später aber (unter Kraatz) es einfach heißt: Kraatz war Leibgedinge, so ist es wahrscheinlich wirklich so, daß ihr 1524 Kraatz als Leibgedinge zufiel.

Lüdersdorf

Das Vorwerk mit Schweizerfamilien besetzt 1691.

[Ge ntz: Jetzt Oberförster von Stosch, Bruder des Marineministers. Der alte Oberförster Sonnenberg lange Jahre dort, wohnt jetzt in Ruppin, 86 Jahr alt; hat zum Kongreß von Verona den Staatskanzler von Hardenbrg begleitet, ist zweimal von Wien nach Konstantinopel als Courier geritten.]

Menz

Das Blüchersche Corps, das am 27. früh bei Alt-Ruppin stand (wo es am Abend vorher von Gantzer eingetroffen war) marschierte an diesem Tage (27.) bis Menz. Der Weg dahin - namentlich bei Lindow - geschah unter

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