ANMERKUNGEN
Für kollegiale und freundschaftliche Hilfe bedanke ich mich bei Dr. Walter Hettche und Erdmut Wizisla.
1 Georg Bollenbeck: Theodor Storm. Eine Biographie. Frankfurt/M.: Insel 1988. S. 112. Im selben Zusammenhang spricht Bollenbeck sogar vom "Medienkalkül" Storms (S. 112 ).
2 Vgl. den Briefwechsel zwischen Fontane und Storm, der 1853 nachhaltig von diesen Auseinandersetzungen geprägt ist. Hierzu auch: Karl Emst Laage: Theodor Fontane und Theodor Storm. Eine Dichterfreundschaft. Anläßlich des Erscheinens der ersten vollständigen Edition des Storm - Fontane - Briefwechsels und der Eröffnung einer Storm - Fontane - Ausstellung im Storm - Haus. In: Schriften der Theodor-Storm- Gesellschaft. Schrift 31/ 1982. S. 29 - 42; Dieter Lohmeier: Einige Ergänzungen zur neuen Ausgabe des Briefwechsels zwischen Storm und Fontane. In: Schriften der Theo- dor-Storm-Gesellschaft. Schrift 31/ 1982. S. 43 - 49. So verdienstvoll Steiners Ausgabe des Briefwechsels ist, so deutlich muß darauf hingewiesen werden, daß sie gerade hinsichtlich der hier zur Rede stehenden Zeit fehlerhaft kommentiert ist. Zur frühen Phase des Vereins Rütli siehe: Roland Berbig: Ascania oder Argo? Zur Geschichte des Rütli 1852 - 1854 und der Zusammenarbeit von Theodor Fontane und Franz Kugler. In: Theodor Fontane im literarischen Leben seiner Zeit. Beiträge zur Fontane-Konferenz Potsdam 1986. Mit einem Vorwort von Otfried Keiler. Berlin 1987. S. 107 - 134. (Beiträge aus der Deutschen Staatsbibliothek; 6).
3 Dahingehend schrieb Fontane schon Anfang März d.J. an Friedrich Eggers: "Ich bin doch (zum Theil, um dem Buche fd.h. der "Argo" - R.BJ den Charakter eines norddeutschen Musen-Almanachs zu leihn) der Meinung, daß es gut wäre, noch ein paar gute Poeten mit heranzuziehen, namentlich auch Lyriker, damit wir nicht in unserem Balladenfett ersticken." FBr 1. Bd, S. 333.
4 Storm/Fontane BW, S. 21.
5 Theodor Fontane: Theodor Storm. In: Th. F.: Aufzeichnungen zur Literatur, hrg. von Hans-Heinrich Reuter. Berlin, Weimar: Aufbau 1969. S. 64.
6 Diese Geschichte ist überliefert in Gertrud Storm: Theodor Storm. Ein Bild seines Lebens. 1. Bd: Jugendzeit. Berlin: Curtius 1912/13. S. 198.
7 Th. Storm an H. Brinkmann, 30. Dez. 1852. StBr 1. Bd, S. 174. Am 4. Januar 1853 heißt es an denselben Briefpartner: "Als Poete bin ich sehr geehrt worden; Dein Urtheil gilt dort (d.h. in Berlin - R.B.) in den gebildeten Kreisen auch." Und am 3. Februar 1853 erinnerte Storm sich an das Diner, das ihm Kugler gegeben habe: "Ich wurde in diesem Kreise als ein längst Vertrauter auf das Herzlichste aufgenommen, und fühlte auch einmal, wie wohl es thut auf eine verständige Weise geehrt zu werden." Storm/ Brinkmann BW, S. 80 und 83.
8 Daß das zu besonders schmerzlichen sozialen Erfahrungen führte, verdeutlicht der auch heute noch ungemein aufschlußreiche Aufsatz: "Theodor Storm als Jurist" von Otto von Fisenne, in: Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft. Schrift 8/ 1959. S. 9 - 47.
9 Wie grundsätzlich diese Kontroverse empfunden wurde, belegt ihr hervorgehobener Platz in Fontanes Erinnerungen Von Zwanzig bis Dreißig, wo Fontane direkt aus dem Briefwechsel mit Storm 1853 zitierte. Andererseits schloß Fontane für sich die politische Differenz als dominante zwischen sich und Storm aus. "Er (Storm - R.B.) machte zwar aus seinem Antipreußentum niemals ein Hehl und stand noch ganz auf dem Standpunkt, wonach ein Gardeleutnant (von dem ihm ein gut Teil zu wünschen gewesen wäre) entweder unbedeutend oder nichtssagend oder ein trauriges Werkzeug der Tyrannei ist, aber ich müßte lügen, wenn ich sagen wollte, ich hätte daran je Anstoß genommen. Im Gegenteil,
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