der Fronten zeitgemäß erschien. So hatte in der Angelegenheit die Honorar-, nicht die Ideologiefrage das letzte Wort. t “Kümmerlicheres " habe er lange nich gelesen, bemerkt Fontane über den diesbezüglichen Brief der Firma Schott- laender. Seine Reaktion: ernstgemeinte Ironie. “Ich schrieb ihm, 'es wäre mir eine Ehre gewesen ." 68
Anmerkungen:
1 Theodor Fontane: Jung-Bismarck. In: "Nord und Süd". Eine deutsche Monatsschrift. Hrsg. v. Paul Lindau. XXXIII. Bd. April 1885. 97. Heft. Breslau, Berlin: Schottlaender. S. /4/. (Im weiteren: NUS 97. Heft). - Texte vollständig im Anhang.
2 Fontane an Paul Heyse, 19. März 1885. Theodor Fontane: Briefe. Hrsg. v. Walter Keitel
u. Helmuth Nürnberger. 4 Bde. München: C. Hanser 1980. (Taschenbuchausgabe: Frankfurt a. Main, Berlin: Ullstein 1987; Ullstein Buch Nr. 4549-4552). (Im weiteren: FBr) 3. Bd., S. 375.
3 Kaiser Wilhelm I. an den Reichskanzler Fürsten v. Bismarck, 1. April 1885. Kaiser Wilhelms des Großen Briefe, Reden und Schriften. Ausgewählt u. erläutert von Emst Berner. II. Band: 1861-1888. Berlin: Mittler 1906. S. 406.
4 Fontane an Maximilian Harden, 4. März 1894. FBr 4, S. 336.
5 Lindau galt als Lieblingsjoumalist Bismarcks. Sein Bruder Rudolf, von dem Fontane viel hielt, war angesehener Beamter in der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes und unterhielt direkte Beziehung zu Bismarck. Schon in den frühen Streitschriften gegen ihn (u.a. Georg Köberle: Berliner Leimruthen und Deutsche Gimpel. Leipzig 1875) verglichen Kritiker seine journalistischen Praktiken mit denen Bismarcks, wobei persönliche Beziehungen zum Reichskanzler als zusätzliches Indiz galten.
6 Paul Lindau an Emst von Wildenbruch, 5. Februar 1885. Stiftung Weimarer Klassik: E.
v. Wildenbruch, Nachlaß /GSA 94/215 Ul/. Unveröffentlicht.
7 So fehlte Klaus Groth in seinem Antwortbrief vom 7. Februar 1885 für den Jung=Bismarck die "anschauliche Kenntniß von demselben" (Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek. Klaus Groth Nachlaß / Cb 22. F 1), während Ernst von Wildenbruch am 16. Februar d.J. an Lindau schreibt: "Möchten diese Verse des schönen, ergreifend Bildes, welches sie begleiten sollen, einigermaßen würdig sein, das ist mein tiefster Wunsch." (Stiftung Weimarer Klassik. E. v. Wildenbruch /GSA 94/309 U 3/).
8 Am 9. April 1885 berichtete Storm Wilhelm Petersen: "(...) vor etwa acht oder neun Monaten bekam ich aus Berlin den Auftrag zu einer großen Bismarckhymne, die für großen Chor komponiert und gesungen werden sollte", doch "weshalb soll ich meine arme Seele damit quälen." Theodor Storm: Briefe. Hrsg. v. Peter Goldammer. 2. Bd. S. 322.
9 Fontane an Theodor Storm, 17. September 1887. FBr 3, S. 564. Die Bemerkung in seinem Tagebuch (22. Februar bis Ende April 1885), daß Lindau "niemandem mitgeteilt (hatte), daß es auf einen Sanges-Wettstreit hinausliefe" (Zit.: Das Fontane-Buch. Beiträge zu seiner Charakteristik. Unveröffentlichtes aus seinem Nachlaß. Das Tagebuch aus seinen letzten Lebensjahren. Hrsg. v. Emst Heilbom. Berlin 1919. S. 154), ist nicht ganz zutreffend, da Lindau z.B. in seinem Bittbrief an Wildenbruch auf weitere Beiträger hinweist.
10 Felix Dahn: Gedichte. Auswahl des Verfassers. Leipzig: Breitkopf u. Härtel 1900. S. 433.
11 Felix Dahn: Zum 80. Geburtstage des Fürsten Bismarck. Breslau: Schottlaender 1895. S. 18.
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