sicher, wie der Name zu schreiben ist, daher die von ihm in Klammem gesetzten Fragezeichen.- Franz Duncker (1822-1888), dessen Frau Lina, geb. Tende- ring (1825-1885) in Berlin einen Salon unterhielt, in dem der mit Scherenberg befreundete Lassalle verkehrt hatte, war u.a. Begründer der Deutschen Fortschrittspartei und Herausgeber der „Volkszeitung". (Lina Dunckers Schwester Betty galt die unglückliche Liebe Gottfried Kellers.)- Der Reichstagsabgeordnete Eduard Lasker (1829-1884), Führer der Sezessionisten der nationalliberalen Partei, war im Januar auf einer Amerikareise verstorben. Trauerfeiern in Bremen und Berlin begleiteten die Überführung. Fontane hat Lasker in einem Brief an Friedrich Witte vom 17.2.1884 mit keinem geringeren als dem „Friedländer", also Wallenstein, verglichen. 7 Nicht zuletzt weil Witte Laskers Mandatsnachfolger im zweiten Meininger Reichstagswahlkreis wurde, beschäftigte Fontane dessen Tod.- Widmanns Roman Der Tannhäuser ist 1850 im Verlag von Franz Duncker erschienen. Der Autor porträtierte darin u.a. Orelli als Heinrich von Ekkert, sich selbst als Marcel; Fontane geht im 10. Kapitel seines Scherenberg darauf ein.- Der „Moniteur des Dates" wurde seit 1866 von Eduard Maria Oet- tinger (1808-1872) herausgegeben; Fontane erwähnt das Nachschlagewerk auch in einem Brief an Paul Heyse vom 11.6.1883. 8 Die Identität der „Familie Krause" und ihre Beziehung zu Possart beziehungsweise zu Orelli ließen sich nicht sicher ermitteln. In dem weiter unten abgedruckten Brief Fontanes vom 25.2.1884 an Georg Bleibtreu erwähnt er das "verehrte Krausesche Paar", das er, was die von ihm beabsichtigte Darstellung angeht, zu beruhigen bittet. Beziehungen noch aus Swinemünder Tagen gab es auch zwischen der in „Meine Kinderjahre" erwähnten Familie Krause und den Scherenbergs. Das Register im Hanser-Briefverzeichnis, S. 827, verzeichnet den Namen Krause wiederholt, die Zuordnung der Briefe zu bestimmten Personen bleibt jedoch in einigen Fällen unsicher.
3. Theodor Fontane an Felix Possart
Berlin 15. Febr. 84. Potsd. Str. 134. c.
Hochgeehrter Herr.
In den letzten Tagen habe ich mich nun mit dem Widmann-Orelli-Abschnitt in meinem Scherenberg-Essay beschäftigt und unter Wegwerfung alles dessen was ich vorher nach eigenem Erlebniß geschrieben hatte, die Sache, den Stoff, im Wesentlichen so getheilt:
1. Schilderung des Tunnels in seiner zweiten Scherenberg-Epoche. Neue Namen, neue Freunde.
2. Unter diesen neuen Freunden waren Widmann und Orelli die wichtigsten.
3. Widmann-Biographie unter Benutzung von Orellis Aufzeichnungen und Ihrem Aufsatz in der „Gegenwart".
4. Orelli-Biographie.
Dann kommt ein Strich und eine neue Ueberschrift, die etwa lautet:
5. Widmann und Orelli nach Widmanns Charakterisirung Beider. (Hier folgen nun auszugsweise die Hauptgestalten aus dem 8. Tannhäuser-Kapitel.)