Heft 
(1992) 54
Seite
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hältnis zwischen Heimat- und Weitsicht auf, wobei er zwischen StormsHusu- merei" und FontanesMärkertum" sowohl auf annähernde als auch auf gegensätzliche Aspekte verwies.

Um unseren Lesern die Möglichkeit zu geben, sich über die Vorträge zu infor­mieren bzw. sich damit kritisch auseinanderzusetzen, veröffentlichen wir nach­folgend die von Prof. Laage und Dr. Eversberg für den Druck bearbeiteten Vor­tragsmanuskripte. Den Beitrag von Prof. Nürnberger stellen wir unseren Lesern im nächsten Heft vor.

M. Horlitz

Karl Emst Laage, Husum

Die politischen Dissonanzen zwischen Theodor Storm und Theodor Fontane

Als Theodor Storm im Jahre 1868 auf Georg Westermanns Rat einen Freund oder Dichterkollegen suchte, der - anläßlich des Erscheinens der ersten Gesamtausgabe im 'Westermann-Verlag' eine Würdigung des Dichters und sei­ner Werke schreiben konnte, die dann mit einem Storm-Porträt in 'Wester­manns Illustrierten Monatsheften' erscheinen sollte, schlug Storm zunächst Klaus Groth vor. Als dieser jedoch absagte und man sich Fontanes als eines

möglichen Rezensenten erinnerte, ant­wortete Storm am 22. Juli 1868 seinem Verleger 1 :

Fontane ist politisch fast mein

Gegner, daher kaum geeignet."

Was für politische Dissonanzen gab es - so fragt man sich - zwischen Storm und Fontane, die Storm zu einer sol­chen Einschätzung Fontanes führten? Ursprünglich hatten sie doch einmal - wenn man das so ausdrücken darf - auf derselben politischen Seite gestan­den: Beide waren 1848 für Freiheit und Demokratie eingetreten (man verglei­che etwa Fontanes Briefe an Lepel 2 und entsprechende Aussagen Storms um diese Zeit 3 ). Und als Storm sich 1850 für die Freiheit und Selbständig­keit Schleswig-Holsteins engagierte, wollte" Fontane - wie er selbst berich­tet 4 -nach Schleswig-Holstein und in

Prof. Dr. Karl Emst Laage, Vorsitzender der Theodor-Storm-Gesellschaft

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