Heft 
(1992) 54
Seite
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zum Romanschriftsteller, der letztendlich weder an der Wiedergabe aktueller noch historischer Fakten interessiert war, sondern 'Menschliches geben' wollte; anfangs vor einer historischen Kulisse wie in Vor dem Sturm oder Schach von Wuthenow, später, mit dem Stechlin als End- und Höhepunkt, vor dem Hinter­grund seiner eigenen Zeit.

Anmerkungen

Folgende Bände der Nymphenburger Fontane-Ausgabe werden in den Anmerkungen nur mit der Bandnummer als NFA zitiert: Band 17: Aus England und Schottland. Mün­chen 1963. / Band 18: unterwegs und wieder Daheim. München 1972. / Band 18a: Unter­wegs und wieder Daheim. Anhang: Korrenspondenzen, Kommentare, Register. München 1972. / Band 23.1: Aufsätze zur bildenden Kunst. Erster Teil. München 1970.

1 Hans-Heinrich Reuter: Ehe englische Lehre. Zur Bedeutung und Funktion Englands für Fontanes Schaffen. In: Formen realistischer Erzählkunst. Festschrift für Charlotte Jolles. In honour of her 70th birthday. Hg. von Jörg Thunecke und Eda Sagarra. Not­tingham 1979, S. 282-299 (Zitat S. 290). Vgl. auch Reuters Vorwort (S. 5 - 43) zu der von ihm veranstalteten Ausgabe einer Auswahl der Großbritannien-Berichte Fonta­nes, in: Theodor Fontane: Wanderungen durch England und Schottland. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter. 2. Aufl. 2 Bände. Berlin: Verlag der Nation 1991.

2 Charlotte Jolles: Theodor Fontane als Essayist und Journalist. In: Jahrbuch für Inter­nationale Germanistik. Jahrgang VII, Heft 2. Bern und Frankfurt/M. 1975, S. 98 - 119 (Zitat S. 98 bzw. 122). Charlotte Jolles hat bereits mehrere kurze wie längere Studien zum Thema 'Fontane und England' veröffentlicht. Die wichtigste, auf die im vorlie­genden Aufsatz noch des öfteren Bezug genommen wird, dürfte sein: Charlotte Jolles: Fontane und die Politik. Ein Beitrag zur Wesensbestimmung Theodor Fontanes. Text­redaktion und Nachwort von Gotthard Erler. Mit 20 Abbildungen. Berlin und Weimar 1983. Alle grundlegenden biographischen Informationen, die Fontanes drei Englan­daufenthalte (1844,1852 und 1855-59) betreffen, sind darin enthalten.

3 Stefan Neuhaus: Theodor Fontanes Ansichten über England und Schottland in seinen Briefen und Reiseberichten. Diplom-Arbeit an der Otto-Friedrich-Universität, Bam­berg 1991 (Masch.).

Den allgemeinen Forschungsstand zum Thema 'Fontane und England', auf den hier aus Platzgründen nicht eingegangen werden kann, faßt recht gut (wenn auch nicht vollständig!) zusammen: Peter J. Brenner: Der Reisebericht in der deutschen Literatur. Ein Forschungsüberblick als Vorstudie zu einer Gattungsgeschichte. Tübingen 1990. (= 2. Sonderheft des Internationalen Archivs für Sozialgeschichte der deutschen Lite­ratur) Kap. IX.4., S. 535-549. Dort wird richtig vermerkt, daß es bisher nur 'Einblicke' in Form einiger Aufsätze bzw. 'Überblicke' zum Thema gibt (S. 535). Auch in diesem wohl jüngsten Beitrag finden sich noch die - wie mein Aufsatz zu zeigen versucht - überholten und undifferenzierten Einschätzungen zu Fontanes Englandbild; z.B. heißt es über Ein Sommer in London:Damit mischen sich kritische Töne in seine Dar­stellungen; besonderes Augenmerk richtet er auf den 'Mammonismus' als der Kehr­seite des wirtschaftlichen Fortschritts. Seine 'Zeitkritik' verdichtet sich in der Ausein­andersetzung mit der 'Gier nach Erwerb' des englischen Bürgertums..." usw. (S. 538).

4 Zu der Beschäftigung Fontanes imLiterarischen Kabinett" vgl. z.B. seinen Brief an Bernhard von Lepel vom 7. Jan. 1851 in: Fontanes Briefe in zwei Bänden. Erster Band. Berlin und Weimar 1989, S. 52ff. Auf die komplizierte Einstellung Fontanes zur

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