zum Romanschriftsteller, der letztendlich weder an der Wiedergabe aktueller noch historischer Fakten interessiert war, sondern 'Menschliches geben' wollte; anfangs vor einer historischen Kulisse wie in Vor dem Sturm oder Schach von Wuthenow, später, mit dem Stechlin als End- und Höhepunkt, vor dem Hintergrund seiner eigenen Zeit.
Anmerkungen
Folgende Bände der Nymphenburger Fontane-Ausgabe werden in den Anmerkungen nur mit der Bandnummer als NFA zitiert: Band 17: Aus England und Schottland. München 1963. / Band 18: unterwegs und wieder Daheim. München 1972. / Band 18a: Unterwegs und wieder Daheim. Anhang: Korrenspondenzen, Kommentare, Register. München 1972. / Band 23.1: Aufsätze zur bildenden Kunst. Erster Teil. München 1970.
1 Hans-Heinrich Reuter: Ehe englische Lehre. Zur Bedeutung und Funktion Englands für Fontanes Schaffen. In: Formen realistischer Erzählkunst. Festschrift für Charlotte Jolles. In honour of her 70th birthday. Hg. von Jörg Thunecke und Eda Sagarra. Nottingham 1979, S. 282-299 (Zitat S. 290). Vgl. auch Reuters Vorwort (S. 5 - 43) zu der von ihm veranstalteten Ausgabe einer Auswahl der Großbritannien-Berichte Fontanes, in: Theodor Fontane: Wanderungen durch England und Schottland. Hrsg, von Hans-Heinrich Reuter. 2. Aufl. 2 Bände. Berlin: Verlag der Nation 1991.
2 Charlotte Jolles: Theodor Fontane als Essayist und Journalist. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik. Jahrgang VII, Heft 2. Bern und Frankfurt/M. 1975, S. 98 - 119 (Zitat S. 98 bzw. 122). Charlotte Jolles hat bereits mehrere kurze wie längere Studien zum Thema 'Fontane und England' veröffentlicht. Die wichtigste, auf die im vorliegenden Aufsatz noch des öfteren Bezug genommen wird, dürfte sein: Charlotte Jolles: Fontane und die Politik. Ein Beitrag zur Wesensbestimmung Theodor Fontanes. Textredaktion und Nachwort von Gotthard Erler. Mit 20 Abbildungen. Berlin und Weimar 1983. Alle grundlegenden biographischen Informationen, die Fontanes drei Englandaufenthalte (1844,1852 und 1855-59) betreffen, sind darin enthalten.
3 Stefan Neuhaus: Theodor Fontanes Ansichten über England und Schottland in seinen Briefen und Reiseberichten. Diplom-Arbeit an der Otto-Friedrich-Universität, Bamberg 1991 (Masch.).
Den allgemeinen Forschungsstand zum Thema 'Fontane und England', auf den hier aus Platzgründen nicht eingegangen werden kann, faßt recht gut (wenn auch nicht vollständig!) zusammen: Peter J. Brenner: Der Reisebericht in der deutschen Literatur. Ein Forschungsüberblick als Vorstudie zu einer Gattungsgeschichte. Tübingen 1990. (= 2. Sonderheft des Internationalen Archivs für Sozialgeschichte der deutschen Literatur) Kap. IX.4., S. 535-549. Dort wird richtig vermerkt, daß es bisher nur 'Einblicke' in Form einiger Aufsätze bzw. 'Überblicke' zum Thema gibt (S. 535). Auch in diesem wohl jüngsten Beitrag finden sich noch die - wie mein Aufsatz zu zeigen versucht - überholten und undifferenzierten Einschätzungen zu Fontanes Englandbild; z.B. heißt es über Ein Sommer in London: „Damit mischen sich kritische Töne in seine Darstellungen; besonderes Augenmerk richtet er auf den 'Mammonismus' als der Kehrseite des wirtschaftlichen Fortschritts. Seine 'Zeitkritik' verdichtet sich in der Auseinandersetzung mit der 'Gier nach Erwerb' des englischen Bürgertums..." usw. (S. 538).
4 Zu der Beschäftigung Fontanes im „Literarischen Kabinett" vgl. z.B. seinen Brief an Bernhard von Lepel vom 7. Jan. 1851 in: Fontanes Briefe in zwei Bänden. Erster Band. Berlin und Weimar 1989, S. 52ff. Auf die komplizierte Einstellung Fontanes zur
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