Heft 
(1993) 55
Seite
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Anmerkungen

Die Briefe Theodor Fontanes an Gustaf von Dickhuth-Harrach, ein der Forschung bislang

unbekannter Briefpartner Fontanes, sind eine Neuerwerbung des Theodor-Fontane-

Archivs. Die Kommentierung verdankt zweckdienliche Hinweise Frau Anita Golz, Wei­mar.

1 Gustaf (auch Gustav) Friedrich Hugo Emil Dickhuth, geb. 18. Juli 1856 in Breslau, Gymnasium, dann Jurastudium an der Universität in Breslau, seit 1882 verheiratet mit Hedwig Rusche, vier Kinder; militärische Laufbahn, die ihn nach Absolvierung der Kriegsakademie Berlin in den Großen Generalstab brachte, wo er bis in den Rang eines Generalleutnants der Infanterie (1915) aufstieg; unterrichtete zeitweilig an der königl. preuß. Kriegsakademie; 1913 Adelsverleihung, seitdem von Dickhuth-Har­rach (Harrach war Name der Mutter); D. veröffentlichte militärische Schriften, u.a. einHandbuch der Truppenführung im Kriege", Berlin 1901; z.T. unter Pseudonym (Caesar Magnus) publizierte er belletristische Arbeiten, vornehmlich Novellen; gab unter dem TitelIm Felde unbesiegt. Erlebnisse im Weltkrieg erzählt von Mitkämp­fern", 2 Bde. heraus, die mehrfach aufgelegt wurden; gest. 1931, bestattet 1932 auf dem Alten Friedhof in Potsdam. Weitere Informationen in:

Unsere Zeitgenossen. Wer ist's. Biographien nebst Bibliographien. Begründet, hrsg. und redigiert von H. A. Ludwig Degener. VI. Ausgabe. Leipzig 1912.

Die königlich preußische Kriegskademie 1810 - 15. Oktober - 1910. Im dienstlichen Auftrag aus amtlichen Quellen dargestellt von O. Scharfenort. Berlin 1910.

Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-Bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch. Fortgeführt von Bruno Berger. 3., völlig neubearb. Auflage. 3. Bd. München 1971. Für Hilfeleistungen bei der Ermittlung dieser Angaben ist der Biblio­thek des Militärarchivs Potsdam zu danken.

2Auf Urlaub". Siehe Fontanes anschließenden Brief vom 16. November 1896 und die folgende Anmerkung.

3 Offensichtlich war der ursprüngliche Titel der kleinen ErzählungAuf Urlaub". Ein möglicher Erstdruck unter diesem Titel in einer Zeitschrift konnte bislang nicht ermit­telt werden. In dem Band:Wie der Leutnant Hubertus von Barnim sich verloben wollte und Anderes". Novellen von Gustav Dickhuth. Berlin: G. Grote'sche Verlags­buchhandlung, 1900, erschien die Geschichte unter dem Titel:Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum". S. 185 - 243. Die Übersetzung der Zitate aus dem Alten Testament (1. Moses 3, 5) lautet: Ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.

4 Fontanes Briefe wurden gelocht in einem Ordner aufbewahrt, wobei die Schrift zum Teil beschädigt wurde. Ergänzungen der Hrsg, werden in [ ] gestellt.

5 Anspielung auf F. Freiligraths 1843 geschriebenes GedichtTrotz alledem!".

6 DasKloster" ist in der Erzählung ein etwas abseits gelegener Raum, in dem die Frau des Gutsbesitzers und früheren Husaren, der nun von seinem Freund Besuch erhält, ihr sie an die Kindheit erinnerndes Reich hat. Es erfährt in der Geschichte eine meta­phorische Aufwertung.

7 Dickhuth erzählt die Geschichte einer Entsagung. Konrad, der Husar aus Kassel, glaubt in der Frau des Freundes seine Liebe gefunden zu haben, offenbart sich ihr

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