(7) Ebd., S. IV - VII.
(8) Goethe und Zelter waren zu Thaers Ehrung eingeladen worden; aber nur Zelter nahm teil und schilderte Goethe den Verlauf anschaulich. Dieser hat sich für die Einladung mit sehr freundlichen Worten bedankt - vgl. zu beidem: Ebd., S. 105.
(9) Briefauszüge zitiert nach: Ebd., S. 77.
Kurt Sollmann: Theodor Fontane. Irrungen, Wirrungen. - Frankfurt/M.: Diesterweg 1990. 108 S. (Grundlagen u. Gedanken zum Verständnis erzählender Literatur)
(Rez.: Walter Hettche, München)
Hefte wie die der Reihe „Grundlagen und Gedanken zum Verständnis erzählender Literatur" nimmt man eher zögernd zur Hand. Sie scheinen zum Genre der Lern- und Lesehilfen zu gehören, die von Schülern vor Klausuren und von Studenten vorm Examen gerne konsultiert, von den Literaturwissenschaftlern aber als nicht ganz zunftgemäß beargwöhnt werden. Wer Kurt Sollmanns Interpretation von Irrungen, Wirrungen mit solchen Vorbehalten begegnet, sieht sich jedoch alsbald eines Besseren belehrt: Hier wird eine wissenschaftlich solide, gut geschriebene und die Fontane-Forschung angemessen auswertende Untersuchung vorgelegt, die zwar keine überraschenden neuen Erkenntnisse oder neue Interpretationsansätze bringt, aber doch auf knappem Raum eine fundierte Untersuchung des Romans bietet.
Der Aufbau des Heftes folgt dem festen Schema der Reihe, in der es erscheint. Zunächst werden „Allgemeine Grundlagen" umrissen, denen ein „Wort- und Sachkommentar" folgt. Die Abschnitte „Struktur des Textes" und „Gedanken und Probleme" enthalten die eigentliche Interpretation, ein Kapitel „Zur Rezeptionsgeschichte" und ein Literaturverzeichnis beschließen den Band.
Im ersten Abschnitt gelingt dem Verfasser eine kluge und bei aller Knappheit stichhaltige Darstellung der schriftstellerischen - und politischen - Entwicklung Fontanes vor dem Hintergrund des literarischen Lebens seiner Zeit. Sollmann zeigt sich dabei als ein nicht nur in der Fontane-Forschung bewanderter Interpret, er bezieht auch andere zeitgenössische Autoren in seine Untersuchung ein und stützt seine Ausführungen vor allem mit detaillierten sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Informationen, etwa über die Entwicklung des Buchmarkts, die Bedeutung der literarischen Zeitschriften, die „technischen Verbesserungen im Druckverfahren", welche „Massenauflagen im Sinne profitabler Verwertung" herausforderten (S. 12 f), und schildert die Gründe für die „ökonomische und soziale Marginalisierung des Schriftstellers". Im Abschnitt „Poesie und Politik. Positionen Fontanes" wird gezeigt, wie sich Fontanes Entwicklung vom Balladendichter über den Journalisten zum Romanautor von
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