die wesentlich zur Bereicherung dieser Publikation beitragen und die Besonderheit dieser Neuerscheinung ausmachen.
Überdies ist jedoch zu bemerken, daß es sich nicht um eine historisch-kulturgeschichtliche Studie zu Fontanes Wanderungen durch die Mark handelt, sondern um die ganz spezifisch subjektiv geprägte Betrachtungsweise einer an Fontane und der Mark interessierten Autorin.
Gleichzeitig betont Gisela Heller: „Unterwegs mit Fontane heißt aber nicht nur reisen zu den Stätten, die für ihn von Bedeutung waren, sondern auch reisen zum Menschen Fontane" (S. 5). Das bedeutet für Gisela Heller, „ Fontane über die Schulter zu sehen, dem Leser erfahrbar zu machen, warum es Fontane an diesen oder jenen Ort zog, was ihm dort widerfuhr und wie es sich in Leben und oder Werk niederschlug." (ebenda).
Der Titel stimmt erwartungsfroh ein, sich auf die Spuren Fontanes zu begeben. Dabei wirkt heute wie damals die Zauberkraft Fontanescher Reisebeschreibungen - und nicht nur auf reiselustige Berliner - hinauszufahren und auf Fontanes Spuren wandernd das Gelesene nachzuvollziehen (S. 29).
Der Dank, den die Berliner Fontane für seine Reisebeschreibungen durch die Mark Brandenburg erwiesen, wird von G. Heller folgendermaßen beschrieben: „Fontane war nun 'der märkische Wanderer' schlechthin. Das freute ihn zunächst. Doch später erwies sich dieses Prädikat als hinderlich. Selbst die professionelle Kritik - bis auf wenige Ausnahmen - maß seine Berliner Romane immer wieder mit der Elle der »Wanderungen' und setzte sie damit in ein schiefes Licht" (S. 29/30). Indem Fontane im Kontext der Gründerzeit und der Bismarckära als kritisch wahrnehmender Schriftsteller betrachtet wird, hinterfragt die Autorin dieses zum Klischee stilisierte Prädikat des 'märkischen Wan- deres'. Eine solchermaßen verstandene Schriftstellerpersönlichkeit bedingt die Einbeziehung von Kindheit, Jugend, Erziehung, Bildung, Beruf, Berufung, Reisen und Wanderungen.
Wird in bezug auf die Arbeitsmethode Fontanes festgestellt, daß er in die Vergangenheit stieg, „um das 'Schön-Menschliche' aufzuspüren, das Schön- Menschliche in seiner Zeitbezogenheit" 1 (S.71), so unternimmt G. Heller den Versuch, die historische Landschaft durch den aktuellen Blickwinkel auf die Mark Brandenburg und die Persönlichkeit Fontanes zum Leben zu erwecken. Dabei ist die Autorin bedacht, dem heutigen Leser das Zurechtfinden in der über Jahrzehnte veränderten Landschaft zu erleichtern. Hierbei erweisen sich für den Leser insbesondere die Hinweise auf heutige Straßen- und Ortsbenennungen als hilfreich. Sie geben ihm Orientierung bei der Betrachtung der durch Wandel, Umbenennung, Zerstörung oder Verfall veränderter Plätze und Sehenswürdigkeiten. Aus der historischen Distanz von mehr als hundert Jah- ren erweist sich diese Spurensuche insbesondere im r Berlin-Kapitel - eines de umfangreichsten - als kompliziertes Unterfangen, da alle achtzehn Wohnstätten Fontanes in dieser Stadt im Laufe der Zeit zerstört wurden. Dennoch rat G. Heller:
»Machen wir uns ungeachtet aller oft schmerzlichen Veränderungen in dieser Stadt auf zu einer Art 'sentimental walk' und versuchen wir aufzuspüren, was uns noch an diesen und jene erinnert. Dabei wird uns