Irina Rockel: Neuruppin so wie es war. - Düsseldorf: Droste 1992.104 S. (Rez.: Petra Pravemann, Potsdam)
Mit dem Bildband „Neuruppin so wie es war" setzt der Droste-Verlag eine Reihe fort, in der schon zahlreiche Stadtbeschreibungen aus historischer Sicht erschienen, u.a. 1975 ein Potsdam-Band. Wie der Herausgeber Hans Werner Klünner in bezug auf Potsdam ist auch Irina Rockel, Archivarin und Direktorin des Heimatmuseums Neuruppin, als Herausgeberin bemüht, dem Typischen der Stadt, dem Reizvollen und Besonderen, nachzugehen, dem, was das Flair dieser Stadt noch heute bestimmt, seinen Ursprung jedoch weitgehend im 19. Jahrhundert hat.
Eingestimmt und begleitet wird der Leser/Betrachter bei seinem Gang durch die Stadtgeschichte von einem Meister des Wortes, des wohl bekanntesten Sohnes von Neuruppin, Theodor Fontane, der seiner Geburtsstadt mit seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Grafschaft Ruppin ein Denkmal setzte. Seine den Bildband einleitenden Zeilen markieren einen entscheidenden Wendepunkt in der Chronik Neuruppins. Die Zeit vor dem verheerenden Stadtbrand wird sehr kurz gefaßt: Der ersten urkundlichen Erwähnung Newen Rupins im Januar 1238 und der Klostergründung am Ruppiner See durch die Arnsteiner neun Jahre später folgt schon 1256 das Stadtrecht für Neuruppin. Handwerk und Landwirtschaft geben der Stadt das Gepräge, 1524 geht die Stadt in den Besitz des Brandenburgischen Kurfürsten über. 1787 zerstört der Stadtbrand den größten Teil des alten Stadtkerns, und anhand zweier Pläne des Königlichen Bauinspektors Bernhard Matthias Brasch kann sich der Leser ein Bild sowohl vom Ausmaß der Zerstörung machen als auch von der immensen Bautätigkeit in den Folgejahren.
Natürlich gelingt der Brückenschlag von Fontanes geäußertem Vorhaben, über Land und Leute berichten zu wollen, hin zu einem Gang durch die Stadt: zunächst zur St.-Georgs-Kapelle am Rheinsberger Tor mit ihrer bis ins Mittelalter reichenden Geschichte, dann zum Bahnhof, dem „modernen" Tor zur Welt. Von hier aus schlendert der Leser in Wort und Bild die Friedrich-Wilhelm- Straße entlang, wirft einen Blick auf Straßenzüge rechts und links der Magistrale, auf bekannte Gebäude wie das Rathaus. Der Magistrat von 1919 präsentiert sich als würdevolle Gemeinschaft, die Geschicke der Stadt zu lenken. Wilhelm Gentz' Secco-Malereien aus dem 19. Jahrhundert werden an öffentlichem Ort aufbewahrt; Karl Friedrich Schinkel wird ein Denkmal gesetzt, denn man ist sich einig mit Theodor Fontane: „... Wäre Zieten nie geboren, so besäßen wir eine volkstümliche Figur weniger, wäre Schinkel nie geboren, so gebräch es unserer immerhin eigenartigen künstlerischen Entwicklung an ihrem wesentlichsten Moment."
Dank einer Gesamtansicht des Geburtshauses von Fontane mit der im Oktober 1900 en angebrachten schwarzen Granit-Gedenktafel kann der Leser auf d nächsten beiden Abbildungen die in der Bildunterschrift benannten Lokalitäten ausmachen. , 7 ..
Vieles r Zeit leistet dieser Band: interessante Bilder, zumeist Fotografien aus de