Heft 
(1993) 56
Seite
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Freundlichkeit Deinem Freunde 7 zu überschicken; ich fürchte nicht daß Dir das unangenehm ist oder irgendwie schwer fällt. Recht bald ein mehres. Unter allen Umständen vielen schönen Dank für Deine Bereitschaft nach bester Kraft zu helfen. Dein

Lafontaine

[Emilie Fontane:]

Sonnabend. [20. Nov. 1858] Mir bleibt nur noch Zeit Ihnen meinen herzlichsten Dank für Ihren netten Geburtstagsbrief 8 zu sagen; Sie glauben nicht wie froh ich bin, daß das lange Stillschweigen zwischen uns ein Ende erreicht hat. Auch meinem lieben Ellora-Sohn Röbbing vielen Dank für die so einfache, glückliche Lebensbeschreibung; 9 möge sie einen ferneren guten Verlauf haben. Den ande­ren Elloristen meinen vorläufigen Dank, ich war ganz stolz so viel Söhne noch mein zu nennen, obgleich George 10 schon anfängt dagegen zu opponiren; als ich ihm die mitSohn"unterzeichneten Endschriften zeigte, sagte er halb nei­disch halb traurig: ich finde es gamicht hübsch, daß sich so viele Deine Söhne nennen. Hr. Schulrath Bormann 11 u. Dr. Lazarus 12 sagen Sie wohl in einem Ihnen so schön zu Gebote stehenden, wohlgeformten Satze meine Empfehlun­gen u. Dank. Und nun leben Sie wohl! es thut mir leid daß Sie wieder eine so kalte Wohnung haben 13 , ist es Ihnen ein Trost, Mitfühlende zu besitzen, so erfahren Sie, daß wir hier immer unter 11 ° sitzen u. von Zeit zu Zeit vom Schreiben aufstehen müssen, um am Kamin die erstarrten Finger zu wärmen.

Wie immer die alte Elloramutter E. Fontane.

Bitte schicken Sie sogleich den Brief an Mama K. 14 ab, es ist ein Geburtstagsbrief zum 23 N.

[Theodor Fontane:]

Nachschrift:

Ich habe meine Zeilen an Jasmund nochmal durchgelesen und finde (wiewohl sie sehr artig und nichts wie einenothgedrungne Erklärung" sind) daß es, bei der Unklarheit meiner Position, besser ist sie nicht abzuschicken. Statt dessen bitt' ich Dich aber herzlich, daß Du ihn bei nächster Gelegenheit wissen läßt, Du hättest, [eingefügt: lediglich] Deinem eignen Herzenszuge folgend, bei die­ser Affaire gehandelt und mich [eingefügt: dadurch] - wie Du nachträglich erfahren hättest - in eine nicht ganz kleine Verlegenheit gebracht. Ich denke, das kann Dir nicht schwer werden.

Wie immer Dein Th. Fontane.

Bitte, so Du wieder schreibst, frankire nicht; es ist ja doch meine Affaire. Nimm dies nicht übel; Du weißt es ist gut gemeint und wir kennen ja seit lange [!] den Stand der gegenseitigen Börsen.