Deine Einlage bei Lepel vom 11tn datirt. Ich war so eben bei Jasmund und auf der Redaction. 1) Dir die Correcturfahnen noch zuzusenden, hörte ich, sei es zu spät; ich sehe auch, daß man heute schon die „Pennyblätter" 8 abzudrucken begonnen hat. (ich bin erst seit ehgestern wieder hier.) 2) den Times=Aufsatz anlangend, so meinte v J. dieser Schlußstein dürfe natürlich nicht fehlen, obschon der ganze Aufsatz recht lang sei und doch eigentlich nur ein beschränktes Publikum habe, was wir selber am meisten sind; Du mögest ihn gütigst kurz einrichten, aber auf jeden Fall schreiben. Daß Du damit eine so grausame Eile nicht habest, ist Wentzels 9 u. meine Ansicht; da man immer etwas dazwischen geben kann. - Jasmund sagte mir weiter, Deine Angelegenheit schwebe, Du habest an Auerswald geschrieben und er sei zu einem Vortrag genöthigt worden 10 . Weitere Auskunft lehnte er ab. Er fragte aber, warum Du nicht einmal an ihn über Deine Stellung geschrieben hättest; worauf ich erwie- derte [!], daß Du, wie ich aus Deinem letzten Briefe ersehe, allerdings die Absicht habest, da Du ihm ohnehin in Sachen der Zeitung zu schreiben haben würdest. 11
Außerdem sprichst Du in diesem Briefe vom 11tn von einer Einlage an mich in einem Merckel'schen Brief vom 8tn od. 9tn. Um diese Einlage war ich zu Immermanns. Ich traf die E.tante 12 . Ihr letzter Brief war vom Sonnabend (ver- muthl. d. 11tn) datirt; denn er war als Einlage auch von Lepel gekommen. 13 Zwischen diesem Briefchen und Deinen Zeilen zum 27, welche sie noch behielt liegt kein Brief an Merckel. Wohl aber habe er Dir sehr ausführlich geschrieben - ein Brief, womit ich ihn schon bei meinem Abschiede nach Rostock beschäftigt fand - und Anfang dieses Monats spedirt. 14 Auf diesen Brief kann der Deinige vom 8tn od. 9tn eine Antwort gewesen [gestrichen: ist] sein, ist aber dann wieder einmal verloren gegangen. Oder hat er nicht den gewöhnlichen Postweg genommen und ist etwa noch zu erwarten? -
Ich höre, daß die Elloramutter 15 wieder nicht wohl ist. Ich wünsche von ganzem Herzen Besserung u. Wohlsein! Ich schließe, da ich von vorgefundenen Arbeiten sehr gedrängt bin mit 1000 Grüßen an Dich u. die Deinen.
Dein
Friede.
Nr. 7
Theodor Fontane an Friedrich Eggers
London d. 20 1 Dezember 58 52 St Augustine Road Camden Town.
Mein lieber Eggers.
Besten Dank für Deine freundlichen Zeilen vom Freitag, die heute früh (Mon- tag) hier eingetroffen sind. Ihr sachlicher Inhalt ist leider der Art, daß sie mich haben verstimmen müssen. Zunächst was das Ankommen der Briefe angeht, - zwei vielleicht drei scheinen verloren gegangen zu sein.