Taufbecken", weist auf den Zusammenhang von Dämonenabwehr, Reinigung und Religion. Wo Dämonen als Urheber der „Unreinheit" gefürchtet wurden, war ihre Austreibung gleichbedeutend mit dinglicher Reinigung, deren sakramentale christliche Variante ja die aus dem Tauchbad Johannes des Täufers hervorgegangene Taufe darstellt!
„Similia Similibus" - Ähnliches durch Ähnliches zu bezwingen: diesen Versuch unternimmt auch Holk - ohne es zu wissen - auf seiner Dienstreise ins Seeländische. Er, der doch das ganz andere sucht, treibt in Wirklichkeit den Teufel mit Beelzebub aus. Recht erfolgreich zunächst, - bis die Einfädler Pentz und Arne zur Stiftung der zweiten Ehe schreiten...
„Warum eigentlich 'Holk'"? Der Offizier und der König
„... (W)eshalb ich, wie gewöhnlich beim Beginn eines Romans, auf die Namensuche ging. Den richtigen, brauchbaren zu finden ist oft recht schwer und dauert wochenlang." 35 - Nehmen wir die Mühe des Autors ernst und investieren gleichfalls einige in die Analyse der uns präsentierten, so enthüllen die Fontaneschen Namensfunde uns ihre Textsinn generierende Semantik. Die Namen der Kunstfiguren binden ihre Träger in die Geschichte ein, die aufgerufenen historischen Figuren spiegeln Bedeutsamkeit - Fontanesche versteht sich - in die erzählte Geschichte hinein. Tiefe entsteht, der Helden Handeln ist exemplarisch, mythisch gegründet und zeitbezüglich zugleich.
Als Arne auf der Hochzeitsfeier mit „beinah schwermütig klingenden Worten (...) Auf das Glück von Holkenäs'” anstoßen läßt (255), zitiert er, bei dem Holk schon den anscheinend Glück, tatsächlich aber Unheil verheißenden Kupferstich zu Uhlands „Schloß am Meere" gesehen hatte, einen zweiten Uhlandtext an. Die Ballade „Das Glück von Edenhall" handelt nicht nur davon, wie eben dieses - von einer Fee am Quell(!) einst gestiftete - Glück zerschellt, sondern sie verbindet Geschlechtergeschichte mit Weltgeschichte und Weltgericht. Das ist die poetische Verbindung, deren dunkler Stern auch über der gräflichen Familie steht: „Holk war krasser Aristokrat, der nie zögerte, den Fortbestand seiner Familie mit dem Fortbestand der göttlichen Weltordnung in den innigsten Zusammenhang zu bringen (...)" (105). Dieser - natürlich ironische - auktoriale Kommentar gehört zu den Elementen der immanenten Poetik des Romans, das Folgende verstehen wir sogar als direkte „Anweisung": „(...) und einer je strengeren Ahnenprobe man ihn und die seinen unterworfen hätte, je lieber wäre es ihm gewesen (...) Aber so sicher er über seinen eigenen Stammbaum war, so zweifelhaft verhielt er sich gegen alle anderen, die fürstlichen Häuser nicht ausgeschlossen (...)" - verhalten wir uns zweifelvoll, gegen Stammbäume und Namen, es lohnt der Mühe reichlich, wenn auch nicht alles Ausgegrabene hier ausgebreitet werden kann.
Gleichsam als Einstimmung in des Autors Vorliebe für die an großen Namen hängenden pikanten Konnotationen sowie für die Poetik des Verschweigens, in welcher diese Konnotationen der konventionalisierten Bedeutung scheinbar zunächst unterliegen, soll ein Blick auf eine weitere blinde Stelle dienen. Die Kartenspielszene im dritten Kapitel eröffnet recht eigentlich die Preußen-„Debatte", in deren Verlauf Holk die „Mirabeausche" Behauptung aufstellt, daß alles, was