5 Georg Lukàcs: Der alte Fontane. In: ders.: Deutsche Literatur in zwei Jahrhunderten. Neuwied, Berlin 1964. (Werke, Band 7.) S. 452-498. Zitat S. 497.
6 Formuliert nicht von einer osteuropäischen, sondern von der irischen Literaturwissenschaftlerin Eda Sagarra in dem Aufsatz: Symbolik der Revolution im Roman Der Stechlin.ln: Fontane-Blätter, Band 6, Heft 5 (Gesamtreihe Heft 43). Potsdam 1987. S. 534-543. Zitat S. 536. - Eda Sagarra hat sich ähnlich, nur noch ausführlicher, an anderer Stelle dazu geäußert, wo es u.a. heißt: "Daß der Stech- linsee als Bild der Revolution zu deuten ist, wird gleich am Anfang - und wieder am Schluß - des Romans nahegelegt, und damit öffnet sich der Horizont für die Metaphorik des Romans schlechthin." Vgl. Eda Sagarra: Th. Fontane: Der Stechlin. München 1986. (=Text und Geschichte. Modellanalysen zur deutschen Literatur. Hrsg. v. Gert Sautermeister u. Jochen Vogt. Band 20.) S. 68. - Eine Rede Eda Sagarras vor der ersten Mitgliederversammlung derTheodor-Fon- tane-Gesellschaft (vgl. den Abdruck in: Fontane-Blätter, Heft 52 der Gesamtreihe. Potsdam 1991. S. 115-128) gibt Aufschluß, wie fest in der Forschung die Überzeugung verankert ist, der Stechlinsee sei ein "Bild der Revolution": "Die strukturelle Bedeutung der Revolutionssymbolik im Roman gehört seit langem (...) zu einem der besten (sic!) erforschten Themen" (S. 121).
7 "Und der Stechlin ist auch kein politischer Roman, wie ihn Fontane einmal brieflich bezeichnet." Vgl. Conrad Wandrey: Th. Fontane. München 1919. S. 306.
8 Yozo Tatsukawa: "Der Stechlin" als politischer Roman. In: Fontane-Blätter, Band 6, Heft 5 (Gesamtreihe Heft 43). Potsdam 1987. S. 543-553. Kritik S. 551.
9 Paul Irving Anderson: Der Stechlin. In: Christian Grawe (Hrsg.): Interpretationen. Fontanes Novellen und Romane. Stuttgart 1991.(=Reclams Universal-Bibliothek Nr. 8616/4.) S. 243-274. Zitat S. 248, vgl. auch S. 252.
10 Einige Fontane-Forscher haben diese Grundüberzeugung sogar im jeweiligen Titel ihrer Untersuchung zum Ausdruck gebracht. Vgl. z.B. Joachim Müller: Das Alte und das Neue. Historische und Poetische Realität in Th. Fontanes Roman Der Stechlin. Berlin 1984. (=Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wis senschaften zu Leipzig. Philologisch-historische Klasse. Band 124, Heft 5.) Vgl. auch Heiko Strech: Die Synthese von Alt und Neu. "Der Stechlin" als Summe des Gesamtwerks. Berlin 1970. (=Philologische Studien und Quellen. Hrsg. v. Wolfgang Binder u.a. Heft 54.) Siehe darin vor allem: S. 55 und 87.Strech gehört zu jenen, die im Stechlin keine konkrete politische Aussage finden können. Er ist überzeugt, daß Fontane mit seinem letzten Roman "...keinen Ideenroman geschrieben hat, noch weniger eine Staatsutopie entwirft, noch auch die Sozialdemokratie oder den christlichen Sozialismus als Helden einen Kampf gegen die herrschende Staatsform führen läßt. In welchem Sinne ist der Stechlin dann ein politischer Roman? Er ist es paradoxerweise, insofern er implicite das politische Disengagement empfiehlt" (S. 95).
11 Bereits Conrad Wandrey spricht von "Dubslav-Fontane" (siehe Anm. 7, S. 309). Ähnlich Max Rychner: "Wie sehr Fontane in seinen Dubslav eingegangen war, erkannten seine Freunde." Vgl. Rychner: Th. Fontane: Der Stechlin. In: Jost Schillemeit (Hrsg.): Deutsche Romane von Grimmelshausen bis Musil. Interpretationen Band 3. Frankfurt/Main, Hamburg 1966. S. 218-229, Zitat S. 229. Ein weiterer bekannter Vertreter dieser Identitätstheorie ist Hans-Heinrich Reuter. Dubslav sei ein "Selbstportrait" und "wegen seiner menschlichen Substanz der
Held des Romans. Vgl. Reuter: Fontane. 2 Bände. München 1968. 2. Band, S.
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