Heft 
(1990) 49
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licht und auch die positiven Bemühungen früherer Bibliophilie fortgeführt werden. Dazu gehört auch die Bewahrung, Pflege und weitere Vermittlung der Schätze unse­res Fontaneschen und darüber hinaus des gesamten bibliophilen Erbes.

Anmerkungen

1 Pinner, Eugen: Fontane-Abend 14.11. 1927-4.11. 1933. Darin enthalten: Teil­nehmer der Gründungssitzung, Satzung - beschlossen am 24.1. 1933, Mitglieder­verzeichnis am 1. 11. 1933, Verzeichnis der Vorträge und Veranstaltungen, Ver­öffentlichungen der Gesellschaft und Gaben. (Maschinenschrift)

Remak kommentiert diese Schrift in seiner Arbeit: Fontane-Bibliographie unter besonderer Berücksichtigung von Privatdrucken. Nebst einem unveröffentlichten Brief Th. Fontanes - Henry Heymann Remak - Submitted in partial fulfilment of the requirements for the degree of Master of Art of Indiana University 1937. In Remaks Nachtrag zur Vorbemerkung dieser Bibliographie heißt es:Aus mir zugegangenem Material gewann ich den Eindruck, daß der Fontane-Abend im Jahre 1933 aufgelöst worden wäre. Doch sind einige im Jahre 1934 veröffentlichte Privatdrucke u. a. auch noch dem Fontane-Abend gewidmet, so daß er möglicher­weise noch im Jahre 1934 existiert hat." Nach unserer Kenntnis handelt es sich hier nur um Drucke, die der für seine Freude am Schenken bekannte Leipziger Bi­bliophile Gerhard Schulze spendete.

Im Jahre 1933 hatte er bei der Auktion der Fa. Meyer und Ernst einen großen Teil des Fontane-Nachlasses erworben. Der finanzkräftige Gerhard Schulze war hiernach offenbar in die Lage versetzt, in kurzer Zeit mehrere Fontane-Drucke zu stiften. Noch 1933 brachte er Fontanes kleine GeschichtenAus dem Riesenge­birge" und .den Nekrolog von Erich Schmidt auf den Dichter als Gabe bibliophi­len Vereinen und Freunden dar. Im folgenden Jahr stiftete er Fontane-Liebhabern und anderen bibliophilen Freunden die MappeBernhard von Lepel. Jenseits des Tweed" und die Fontaneschen WerkeVon der schönen Rosamunde",Mein Erst­ling. Das Schlachtfeld von Groß-Beeren",Kritische Jahre - Kritikerjahre" und Der Karrenschieber von Grisselsbrunn". Wahrscheinlich hatte Gerhard Schulze, auf den wir nachfolgend noch zu sprechen kommen, in Aberkennung der damali­gen Umstände an diese nachzüglerischen Gaben die illusionäre Erwartung ge­knüpft, eingestellte bibliophile Vereinstätigkeit wiederbeleben zu können. Wir se­hen keinen Grund, das von Pinner angegebene Datum der Auflösung des Fon­tane-Abends (4.11. 1933) in Zweifel zu ziehen.

2 Hoecker, Rudolf: Die Universitätsbibliothek zu Berlin. Festschrift zu ihrem 100- jährigen Bestehen, Berlin 1931, S. 34.

3 Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten. Veröffentlicht von der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, Leipzig 1931, S. 227.

4 Krueger, Joachim in: Forschen und Wirken, Festschrift zur 150-Jahr-Feier der Humboldt-Universität zu Berlin, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1960, Bd. III, S. 444.

5 Überhaupt muß darauf hingewiesen werden, daß von den Mitgliedern des Fon­tane-Abends keine Beiträge erhoben wurden. Auch alle Drucke des Vereins ent­standen ausnahmslos durch bzw. als Spenden. Dieser Umstand verdient nachhal­tige Würdigung, da schon im ersten Jahr des Bestehens des Abends 13 Veröffent­lichungen und Gaben, darunter die Selbstbiographie Fontanes als Faksimiledruck nach der Handschrift, dargeboten wurden.

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