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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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"Das Arbeitsklima und schließlich der Wirkungsgrad der menschlichen Arbeit hängen bei einer durch stär­kere Bildung und Ausbildung gekennzeichneten Mitar­beiterschaft immer mehr von dem Vorhandensein eines an meSsenen Verfügungsspielraumes am Arbeitsplatz ab"*,

Auch im Bereich der Informationstechnologie sind ähn­liche Konflikte zu erwarten, welche oft wegen der Monotonie am Arbeitsplatz verstärkt werden. Hinzu kommt, daß die Interessen der Betroffenen beim Ein­satz neuer Informationstechnologien oftmals nur unge­nügend berücksichtigt werden?),

Damit wird deutlich, daß Eigenschaften des technischen Systems insbesondere mit Merkmalen des sozialen Systems in einem Spannungsverhältnis stehen können. Aller­dings ist zu beachten, daß die Ausprägung des tech­nischen Systems keinen Selbstzweck darstellt, sondern in starkem Maße von 8konomischen und sozialen Krite­rien abhängt. Insofern liegt hier eine mittelbare Konfliktursache vor.

Insgesamt ist durch die Betrachtung der wesentlichen Eigenschaften des Systems Unternehmung zu ersehen,

daß sich eine Fülle unterschiedlicher Konflikte syste­matisch darstellen 1äßt. Die Konflikte sind kontext­und zielorientiert und äußern sich in einem Spannungs­verhältnis zwischen ökonomischen, sozialen und tech­nischen Anforderungen?.

1) Kirchhof(Konflikte) 67.

2) ya, Kubicek(Informationstechnologie) 18,

3) zu sach-rationalen und s8sozio-emotionalen Ziel­konzeptionen vgl. Hill/Fehlbaum/Ulrich(Organi­

sationslehre 1) 162 ff.