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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
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Die wissenschaftliche Behandlung von Konflikten in der Unternehmung bezieht sich in der Regel, zumin­dest implizit, entweder auf die erwähnten systemtheo­retischen oder auf handlungstheoretische Grundlagen? 2), Dabei handelt es sich jedoch nur partiell um die Be­trachtung von Konflikten in der Unternehmungsorgani­sat1on. 3) Deshalb sind im folgenden ohne Anspruch auf Vollständigkeit, als notwendige und nicht unbedingt

als hinreichende Bestandteile, wesentliche Elemente einer Theorie_des_Konflikts_der Unternehmungsorgani­sation zu skizzieren, um von daher eine schrittweise Einengung der konflikttheoretischen Betrachtung auf

die für d.A. geltende Problemstellung, d.h. für den institutionalisierten Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen zu erreichen(vgl. Abb. 2).

1 nie wohl umfassendste Darstellung des Konfliktphäno­

mens in der Unternehmung, zwar auf sustem- und ent­scheidungstheoretischer Grundlage, jedoch unter Ver­wendung eines rollentheoretischen Bezugsrahmens, findet sich bei Krüger(Konflikthandhabung). Eine entscheidungsorientierte Vorgehensweise findet sich bei Thiele(Konflikte) und Esser(Konfliktverhalten). Eine integrierte Darstellung fehlt bislang. Deshalb ist Naase in Bezug auf das Konfliktphänomen zuzu­stimmen,"daß eine"Geschichte" mehrmals erzählt werden kann, solange die Gewähr besteht, daß sie anders erzählt ist und Seiten beleuchtet, die bis­her im Dunkeln geblieben sind": Naase(Determinanten) 1.

2) Eine umfassende Konflikttheorie der Unternehmung darf auch nicht der Frage ausweichen, ob eine auf ökonomi­sche Aspekte spezialisierte betriebswirtschaftliche Konflikttheorie oder eine problemorientierte, inter­disziplinär ausgerichtete konfliktorientierte Be­triebswirtschaftslehre anzustreben ist. Vgl. hierzu Oechsler/Wagner(Ansatz) 104 und die Kontroverse zwischen Oechsler und Krüger zu aspekt- und problem­orientierten Fragen der Konflikthandhabung: Oechsler (Konflikthandhabung) 502-506, Krüger(Konfliktanalyu­sen) 918-920,

Grundsätzlich wird durch eine system- und handlungs-, bzw. entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftsleh­re die Problemorientierung ermöglicht. Dies schließt jedoch nicht aus, daß im Interesse eines sukzessiven Erkenntnisfortschrittes zunächst bestimmte Aspekte des Konfliktproblems, wie in d.A,. die durch die Un­

hasKgmungsorganieation induzierten Konflikte unter­

8uC werden,.

3) Dabei wird d.A. ein instrumentaler Organisationsbegriff zugrundegelegt. Vgl. FN 1 auf S. S1.