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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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empirischen Erfassung gehen jedoch weit ausg&1nander" 4),

Dies schließt jedoch nicht aus, daß mehrdimensionale Or­ganisationsstrukturen als grundlegende Modifikation des Bürokratiemodelles®) nur unter ganz bestimmten kontextua­len Bedingungen sinnvoll anzuwenden sind. Dabei 1äßt die Ausprägung des Kontextes einer Organisationsstruktur be­reits bei genereller Betrachtung erkennen, welches Konflikt­potential vorhanden und durch geeignete Systemstrategien

zu berücksichtigen ist.

1 y;11/Fehlbaum/Ulrich(Organisationslehre 1) 321. Ansätze

zu einer kontextorientierten situativen Betrachtung fin­den sich außer bei den Vertretern der ASTON-Gruppe um Pugh, Hinings und Turner insbesondere auch bei Perrov: vg. Perrow(Organizational Analysis) 50-91. Perrow ver­sucht, unterschiedlichenTechnologien passende Organisa­tionsstrukturen zuzuordnen, wobei er von einem weiten Technologiebegriff ausgeht, der neben Produktions- auch Problemlösungstechnologien mit ihren informationellen und humanen Implikationen mit einschließt:"The other dimension of technology which will be used here is the variablility of the stimuli presented to an individual ­the variety of problems which may lead to search beavior", Perrow(Organizational Analysis) 77. In Anlehnung an Perrow versucht Müller, ein situatives Strukturierungs­modell zu konstruieren, welches einen Zusammenhang zwi­schen Dynamik und Komplexität der Umvelt, Bekanntheit und Routinisierbarkeit der Technologie einerseits und der Organisationsstruktur andererseits unterstellt: vgl. Müller(situative Organisation) 743.

Zwar kann kritisch eingewendet werden, daß das Modell

von Müller sehr globale Aussagen und nur wenige Variab­len enthält, grundsätzlich ist jedoch hervorzuheben, daß es bereits im Ansatz Fälle berücksichtigt,"where or­ganizations are split, having some segments reauiring uniformity and others not": Litwak(Models) 177. Weiter­hin ist zu erkennen, daß das Kontinuum möglicher Organi­sationsstrukturen sich zwischen den Extrempunkten der (idealtypischen) bürokratischen und der assoziativen Or­ganisation erstreckt, hierzu vgl. Bosetzky(Industriever­waltung) 123, wobei gleichzeitig der Differenzierungsgrad möglicher Strukturierungsalternativen bei der modularen Organisation am größten ist: vgl. Basil/Cook(Management of Change) 189 ff.

2yo1, Mauntz(Idealtypus) 27-35, insb. 31.