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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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2. Konfliktbereiche

Insgesamt können über die Konfliktbereiche der mehrdimen­sionalen Organisationsform im Hinblick auf ihre Anwen­

dung in den verschiedenen eindimensionalen Organisations­

modellen folgende Aussagen gemacht werden(vgl. Abb. 12). (a) Horizontale Konflikte

Wegen des, insbesondere durch Koordinationsaufgaben außer­halb der eindimensionalen Organisationsstruktur zu kenn­

zeichnenden"Ausnahmecharakters" der traversierenden Or­ganisationseinheiten ist davon auszugehen, daß in den

Schnittpunkten der mehrdimensionalen Organisationsstruk­tur wenige Personen eingesetzt sind. Der Binnen-Konflikt

# ist somit bei mehrdimensionalen Organisationsformen im

wesentlichen ein unipersonales Problem. Dieser Binnen­Konflikt im Schnittpunkt der mehrdimensionalen Struktur wird für die betroffene Person oder Kooperationseinheit

im Vergleich der einzelnen Organisationsmodelle zunehmend komplexer im Hinblick auf Problemstellung und Problem­lösung, weil der Einsatz der mehrdimensionalen Organisa­

tionsform tendenziell auf einer ansteigenden Hierarchie­und Führungsebene erfolgt und ihre unternehmungspolitische Bedeutung damit zunimmt.

Der Außen-Konflikt zwischen den betroffenen Dimensionen (Interdimensionaler Konflikt) bezieht sich einerseits auf Verrichtungs-, Objekt- oder Regionalaspekte bei tendenziell

zunehmender Hierarchie- und Führungsebene, wobei je nach

Organisationsmodell funktionale, geschäftsbereichsbezogene und regionale Aspekte hierzu ein konfliktäres Verhältnis einnehmen. Dabei besteht ein modifizierter Stab-Linien­Konflikt, weil Angehörige der Linie(aus dem eindimensio­nalen Organisationsmodell) mit Vertretern stabsähnlicher organisatorischer Einheiten, welche koordinative und be­

ratende Aufgaben wahrnehmen, zusammenstoßen.