Druckschrift 
Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
Seite
131
Einzelbild herunterladen

- 131 ­

Da keine konsequente Gleichberechtigung besteht, sondern eine mehr oder weniger detaillierte, differenzierte Kom­petenzverteilung, entstehen Konflikte immer dann, wenn Kom­petenzen unklar verteilt oder interpretationsbedürftig sind, wenn die Kompetenzen unsachgemäß zugeordnet worden sind, bzw. wenn eine Inkongruenz zwischen Weisungsbefugnis und

Verantwortlichkeit vorliegt 1).

(2) Entscheidungskonflikte

Entscheidungskonflikte in mehrdimensionalen Organisations­formen beziehen sich erstens auf Interdependenzen innerhalb des Bereiches der simultanen Verknüpfung von Handlungsfolgen und damit sowohl auf den Binnenkonflikt als auch auf den interdimensionalen Außen-Konflikt der Konfliktsituation. Zweitens sind Konflikte dann zu erwarten, wenn zwischen

dem Segmentierungs- und dem Traversierungsmuster simultane und sukzessive Handlungsfolgen miteinander verbunden werden. Die Problematik der Gleichgewichtserhaltung zwischen ak­zelerierenden und retardierenden Aktivitäten innerhalb der mehrdimensionalen Struktur wird damit noch verschärft?), Hinzu kommt, daß sukzessive Handlungs folgen grundsätzlich dominieren, weil im Prinzip eine eindimensionale, rang­hierarchische Organisationsstruktur vorliegt.

Entscheidungskonflikte sind somit immer dann zu erwarten, wenn bei simultaner Verknüpfung(reziproker Interdependenz) interdependente Handlungen aufeinander abgestimmt werden müssen und wenn beim Zusammentreffen simultan und sukzessiv verbundener Eandlungsprozesse Differenzen hinsichtlich der Analyse und der Bewältigung koordinativer Gestaltungspro­bleme entstehen.

Uryg1, Hardung-Hardung(Matrizx-Organisation) 159.

2)ygı, Kap. C d.A.