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Da keine konsequente Gleichberechtigung besteht, sondern eine mehr oder weniger detaillierte, differenzierte Kompetenzverteilung, entstehen Konflikte immer dann, wenn Kompetenzen unklar verteilt oder interpretationsbedürftig sind, wenn die Kompetenzen unsachgemäß zugeordnet worden sind, bzw. wenn eine Inkongruenz zwischen Weisungsbefugnis und
Verantwortlichkeit vorliegt 1).
(2) Entscheidungskonflikte
Entscheidungskonflikte in mehrdimensionalen Organisationsformen beziehen sich erstens auf Interdependenzen innerhalb des Bereiches der simultanen Verknüpfung von Handlungsfolgen und damit sowohl auf den Binnenkonflikt als auch auf den interdimensionalen Außen-Konflikt der Konfliktsituation. Zweitens sind Konflikte dann zu erwarten, wenn zwischen
dem Segmentierungs- und dem Traversierungsmuster simultane und sukzessive Handlungsfolgen miteinander verbunden werden. Die Problematik der Gleichgewichtserhaltung zwischen akzelerierenden und retardierenden Aktivitäten innerhalb der mehrdimensionalen Struktur wird damit noch verschärft?), Hinzu kommt, daß sukzessive Handlungs folgen grundsätzlich dominieren, weil im Prinzip eine eindimensionale, ranghierarchische Organisationsstruktur vorliegt.
Entscheidungskonflikte sind somit immer dann zu erwarten, wenn bei simultaner Verknüpfung(reziproker Interdependenz) interdependente Handlungen aufeinander abgestimmt werden müssen und wenn beim Zusammentreffen simultan und sukzessiv verbundener Eandlungsprozesse Differenzen hinsichtlich der Analyse und der Bewältigung koordinativer Gestaltungsprobleme entstehen.
Uryg1, Hardung-Hardung(Matrizx-Organisation) 159.
2)ygı, Kap. C d.A.