- 151
Diese generellen Aussagen zu den Einsatzbedingungen mehrdimensionaler Organisationsmodelle, welche bei der durchaus vorhandenen Heterogenität der darunter subsumierten Organisationsmodelle notwendigerweise sehr vereinfachend sein mußten, implizieren folgende Ausprägung des Struktur- und des
Handlungsaspektes als allgemeine Konfliktursachen der Konfliktsituation.
Hinsichtlich des Aufgabenumfanges gilt, daß gesamtsystembezogene und bereichsübergreifende Aufgaben dominieren. In den einzelnen Unternehmungsbereichen werden die Aufgaben u.U, sehr unterschiedlich interpretiert. In der Regel werden zwar eng verbundene, aber doch aus verschiedener fachlicher Perspektive betrachtete Aufgaben verfolgt: die Aufgabendiversität ist somit sehr hoch. Die Aufgabenerfüllung stellt für jeden Bereich einen großen Engpaß dar, weil die Aufgabeninterdependenz beachtlich ist. Die Aufgabenstellung ist relativ dauerhaft, mit langfristiger Bedeutung. Der Wiederholungsgrad der jeweiligen konkreten Aufgabe ist jedoch gering. Die Verweildauer der Aufgabe ist höher als bei mehrdimensionalen Organisationsformen, muß jedoch der größeren Komplexität und Dynamik der Aufgabenstellung Rechnung tragen.
Im Hinblick auf das Personenbild ist zu erwarten, daß die relativ hochqualifizierten Personen einen hohen Professionalisierungsgrad mit allen damit verbundenen Vorteilen(hohe Leistungswilligkeit und-fähigkeit) und Nachteilen(z.B. hohe Mobilität) besitzen. Die Personendiversität ist wegen des schon beschriebenen Anforderungsprofils der Aufgabe ebenfalls sehr hoch. Dies gilt auch für ihre Beschaffbarkeit (hoher Enpaßcharakter). Für die Personen bedeutet die Existenz eines mehrdimensionalen Organisationsmodelles eine größere Dezentralisation von Entscheidungsaufgaben als bei mehrdimensionalen Organisationsformen. Insofern sind größere Möglichkeiten zur Partizipation an Entscheidungsprozessen und auch vielfältigere Möglichkeiten des Aufstiegs gegeben. Die