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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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(2) Entscheidungskonflikt

Entscheidungskonflikte in mehrdimensionalen Organisations­modellen beziehen sich auf die simultane Verknüpfung von Handlungen im Geltungsbereich der mehrdimensionalen Struk­turierung und somit auf die oberste und mittlere Führungs­ebene. Hierbei ist im Vergleich zu mehrdimensionalen Or­ganisationsformen ein komplizierter Zusammenhang von akzele­rierenden und retardierenden Aktivitäten zu erwarten, weil traditionelle Strukturmerkmale, denen eine relativ eindeu­tige, bremsende Funktion unterstellt werden kann, in geringe­rem Ausmaß vorhanden sind.

Außerdem erfolgen Konflikte an den Übergängen zu den unteren Hierarchieebenen, wo die Handlungen sukzessive verknüpft sind. Dabei besteht ebenfalls ein wesentlicher Unterschied zu mehrdimensionalen Organisationsformen. Im Gegensatz hier­zu besitzen die simultan getroffenen Entscheidungen eine höhere Legitimationsbasis, weil sie auf höherer Ebene und gleichgewichtig zustande gekommen sind. Bei entstehenden Entscheidungskonflikten, z.B. bei der Willensdurchsetzung und-realisation verfügen die eindimensional verknüpften organisatorischen Einheiten somit über einen geringeren Einfluß als bei mehrdimensionalen Organisationsformen,