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(2) Entscheidungskonflikt
Entscheidungskonflikte in mehrdimensionalen Organisationsmodellen beziehen sich auf die simultane Verknüpfung von Handlungen im Geltungsbereich der mehrdimensionalen Strukturierung und somit auf die oberste und mittlere Führungsebene. Hierbei ist im Vergleich zu mehrdimensionalen Organisationsformen ein komplizierter Zusammenhang von akzelerierenden und retardierenden Aktivitäten zu erwarten, weil traditionelle Strukturmerkmale, denen eine relativ eindeutige, bremsende Funktion unterstellt werden kann, in geringerem Ausmaß vorhanden sind.
Außerdem erfolgen Konflikte an den Übergängen zu den unteren Hierarchieebenen, wo die Handlungen sukzessive verknüpft sind. Dabei besteht ebenfalls ein wesentlicher Unterschied zu mehrdimensionalen Organisationsformen. Im Gegensatz hierzu besitzen die simultan getroffenen Entscheidungen eine höhere Legitimationsbasis, weil sie auf höherer Ebene und gleichgewichtig zustande gekommen sind. Bei entstehenden Entscheidungskonflikten, z.B. bei der Willensdurchsetzung und-realisation verfügen die eindimensional verknüpften organisatorischen Einheiten somit über einen geringeren Einfluß als bei mehrdimensionalen Organisationsformen,