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b) Spezielle Konfliktanalyse
Im Rahmen der speziellen Konfliktanalyse ist der Kompetenzund der Entscheidungskonflikt zu untersuchen. Für diese, speziell für mehrdimensionale Organisationsstrukturen relevanten Konflikte soll im Hinblick auf ihre Beurteilung über die im letzten Abschnitt erwähnten Kriterien hinausgehend
vom Kriterium des Macht-, bzw. des Entscheidungsgleichgewichts ausgegangen werden.
Die Beschreibung des Machtgleichgewichts in mehrdimensional strukturierten Organisationsformen geht von einer gleichgewichtsbezogenen Kompetenzverteilung aus, wobei die Machtbe1) ger dete1ligten Personen in die Betrachtung einzubeziehen sind. In die
reiche, der Machtumfang und die Machtstärke
sem Zusammenhang wird zu prüfen sein, ob es durch die Messung des Einflusses möglich ist, Ungleichgewichte zu erkennen und damit Impulse für die Konflikthandhabung auszulösen.
Dabei ist grundsätzlich die Stabilität des Machtgleichgewichts zu überprüfen.
Für das Entscheidungsgleichgewicht ist von Bedeutung, daß die Handlungen der Konfliktparteien von reziproker Funktionalität im Hinblick auf die Wahrung der Anpassungsfähigkeit
der Unternehmung sina?)
. Dabei muß gerade bei der DyadenKonstellation mehrdimensionaler Organisationsstrukturen von einer Polarität zwischen den beteiligten Personen ausgegangen werden, welche sich je nach Strukturierungstyp in unterschiedlicher Klarheit wie These und Antithese gegenüberstehen."Daß Polarität im Betrieb ein Grundtatbestand ist, beweist die Fülle polarer Spannungen in konkreten betrieblichen Wirt
schaften". 3)
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Vgl. Krüger(Macht) 17ff, und S. 206ff. d.A.
2)yg1, Gouldner(funktionale Theorie) 372, Sjoberg
(Requirements) 199, Schmid(Funktionsanalyse) 74.
3) Gpochla(Polarität) 68. Hasenack unterscheidet zwischen
Spannungsfeldern in folgenden Funktdonsbereichen: kommerziell, kapitalwirtschaftlich, vermögenswirtschaftlich, organisat., psychologisch, soziologisch(Kategorien, betr. 3104 ff.