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Witte unterscheidet hierbei zwischen Promotoren und Opponenten im Entscheidungsprozeß der Unternehmung!) Während das Promotorengespann den Entscheidungsprozeß über problemlösende Aktivitäten vorantreibt und zu einem innovationsreichen Entschluß führen will, versucht das Opponentengespann, problemlösende Aktivitätsbeiträge zu kritisieren, Informationslücken aufzudecken oder Teilentschlüsse zu verzögern"), Besteht zwischen dem Promotoren- und dem Opponentengespann ein Machtgleichgewicht im obengenannten Sinn,"kann davon ausgegangen werden, daß die Opponenten nicht vorschnell unterliegen, sei es durch die hierarchische Kraft des Machtpromotors oder die überzeugenden Argumente des Fachpromo
tors"3),
Das Prinzip von Wirkung und Gegenwirkung als wichtige Gleichgewichtsbedingung) bezieht sich somit primär auf den Handlungsprozeß in der Unternehmung. Bei einer Untersuchung des Entscheidungsprozesses ist dabei zu prüfen, wie Aktionen verknüpft sein müssen, damit sie einen funktionalen Beitrag erbringen:"Funktionen sind diejenigen beobachteten Folgen,
die die Anpassung eines gegebenen Systems fördern; Dysfunktionen sind diejenigen beobachteten Folgen, die die Anpas
sung des Systems mindern”?)
In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, ob adäquate Aktionen zwischen den beteiligten Personen im jeweiligen Kontext mehrdimensionaler Strukturierung erfolgen. Ist dies der Fall, kann unter Akzentuierung des Entscheidungssystems von einem Entscheidungsgleichgewicht
gesprochen werden.
1) ppomotoren und Opponenten bilden u.U. jeweils eine Ge
spannstruktur mit einem"Macht- und einem Fachvertreter" (Kraft und Gegenkraft) 319- 326, insb. 322ff.
ebenda 325, $) obenda 326,
2)
)parsons und Bales nennen außerdem das Prinzip der Trägheit, das Kraftprinzip und das Prinzip der System-Integration:(Aktions-Zentrum) 367,
S)yerton(Funktionale Analyse) 195,