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Je langfristiger eine Aufgabe ausgerichtet ist, desto gesamtsystembezogener ist sie. Dann sind Konflikte zu erwarten, wie sie z.B. für die(langfristige) Planung typisch sina.1) Da bei großem Zeithorizont die Dringlichkeit der Aufgabe gering ist, ist anzunehmen, daß die Häufigkeit von Konflikten zwar groß ist, ihre Intensität jedoch geringer sein kann. Allerdings übt der Umfang der Aufgabe einen im Hinblick auf die Dringlichkeit entgegengerichteten Einfluß auf die Konfliktintensität aus.
Je kurzfristiger die Aufgabe ist, desto größer ist die Konfliktintensität, weil die Dringlichkeit der Aufgabenstellung wegen der knapperen Zeit zunimmt. Aber auch hier ist eine geringere Konfliktintensität zu erwarten, je eher eine auf einen bestimmten Bereich bezogene Aufgabenstellung vorliegt®),
Die Konfliktintensität ist somit nicht eindeutig zu prognostizieren. Hinsichtlich der Konflikthäufigkeit kann jedoch die Hypothese aufgestellt werden, daß sie mit zunehmendem Zeithorizont ansteigt. Insofern ist bei mehrdimensionalen Organisationsmodellen eine größere Konflikthäufigkeit, insbesondere bei den interdimensionalen Aussenkonflikten(z.B. im Vorstand einer Geschäftsbereichs-/ Zentralbereichs-Matrix) zu erwarten.
Bei mehrdimensionalen Organisationsformen ist in diesem Konfliktbereich bei den Konfliktparteien ein unterschiedlicher Zeithorizont vorhanden, wenn die Vertreter der Linienorganisation die grundsätzlichen, langfristigen Fragestellungen behandeln und die Angehörigen der traversierenden Organisationsform vornehmlich befristete, mittelbis kurzfristige Aufgaben wahrzunehmen haben.
1) 2)
vgl. Kap. A d. A. vgl. die Hypothesen zum Aufgabenumfang auf S. 162 d.A.