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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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- Verweildauer

Die Verweildauer der Aufgabe ist eine wichtige Konflikt­ursache, weil sie Aufschluß darüber gibt, wie lange ihre strukturprägenden Merkmale noch existieren. Je kürzer die Verweildauer, desto häufiger sind Strukturänderungen notwendig, desto größer ist das Konfliktpotential.

Die Verweildauer der in eine mehrdimensionale Struktur einbezogenen Aufgaben ist bei mehrdimensionalen Organi­sationsstrukturen generell nicht sehr hoch. Jedoch muß bei mehrdimensionalen Organisationsmodellen um so stär­ker das Problem berücksichtigt werden, daß bei zunehmen­der Komplexität und Dynamik des aufgabenbezogenen Kontex­tes die Verweildauer der Aufgabe sinkt und das Konflikt­potential deshalb mit zunehmender Mehrdimensionalität der Aufgabe steigt. Bei mehrdimensionalen Organisationsformen gilt dagegen als stabilisierender Faktor, daß die Ver­weildauer der in eine eindimensionale Rangordnung gebrach­ten Aufgaben ungleich größer ist.

(2) Personenbild - Professionalisierungsgrad

Mit steigendem Professionalisierungsgrad nimmt die Inten­sität und der Umfang von Konflikten zu. Je weniger Rege­lungen und Vorschriften als legitim anerkannt werden bzw. je mehr sie"als sinnlos, unzweckmäßig oder ungerecht wahrgenommen werden" 1), desto häufiger werden Konflikte auftreten. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß ein Personenkreis, der"einer professionellen Ethik anhängt, nach der die Selbstbestimmbarkeit der Arbeit

U) ygase(Determinanten) 147.