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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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- Kompetenzpartizipation

Der Zusammenhang zwischen Kompetenzpartizipation ünd Konflikt ist hinsichtlich der Häufigkeit und der Inten­sität von Konflikten gegenläufig. Einerseits wird unter­stellt, daß z.B. bei der Projekt-Matrix-Organisation als Anwendungsbeispiel mehrdimensionaler Organisationsformen das Konfliktpotential um so größer ist, desto niedriger "the project managers degree of authority"1) ist. Inso­fern ist eine möglichst weitgehende Kompetenzpartizipation der traversierenden Organisationsformen anzustreben..

Andererseits geht Naase davon aus, daß Konflikte um so häufiger auftreten, desto mehr Partizipationsmöglich­keiten gegeben sind, wobei er allerdings diese Aussage dahingehend einschränkt, daß das Ausmaß, bzw. die Inten­sität von Konflikten dabei abnimmt. 2)

Der Widerspruch zwischen beiden Aussagen 1äßt sich inso­fern aufheben, daß einerseits Partizipationsdefizite ab­gebaut werden müssen und zugleich eine möglichst wider­spruchsfreie und klare?), tendenziell gleichgewichtige Kompetenzpartizipation anzustreben ist. Je transparenter die Kompetenzverteilung, desto eher ist anzunehmen, daß trotzdem auftretende Konflikte einen primär sachlichen Charakter aufweisen und deshalb weitgehend zu funktionali­sieren sind.

1) uilemon(Conflict) 291.

2)yg1. Naase(Determinanten) 178. 3ygı. Krüger(Konflikthandhabung) 76, der davon aus­geht, daß Konflikte um 80 mehr zunehmen, desto unklarer die Kompetenzverteilung ist.