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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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auch das Phänomen der intrapersonalen Vermeidung kogni­

tiver Dissonanzen zu nennen,» welches darin besteht, daß unangenehme Informationen unterdrückt oder selektiert wer­den. 2)"Damit wird insgesamt die Bedeutung der Kommunikation

für die Bewußtwerdung von Konfliktsituationen deutlich".

In diesem Zusammenhang hat die Untersuchung des Konflikt­potentials der den Kommunikationsbeziehungen als immateriel­len Arbeitsbeziehungen zuzuordnenden Indikatoren ergeben, daß mehrdimensionale Organisationsmodelle umfassendere

und intensivere Kommunikationsbeziehungen aufweisen. Des­halb ist unter Abstraktion von Persönlichkeitsfaktoren, welche ebenfalls die Existenz von Konflikten besonders deut­lich werden lassen, 4) anzunehmen, daß das Konfliktbewußt­sein hier ausgeprägter ist. Im Hinblick auf eine Beurtei­lung der Konfliktsituation ist das sicherlich als positiv

zu bewerten. Mehrdimensionale Organisationsformen verfügen dagegen in diesem Bereich über das größere Konfliktpotential. Bei weniger umfassenden und intensiven Kommunikationsbe­ziehungen bedeutet das, daß Diskrepanzen zwischen der faktischen und der perzipierten Konfliktsituation entstehen. Dies ist im Hinblick auf eine Konfliktbeurteilung als ne­gativ zu bewerten.

Dygı, Festinger(Cognitive Dissonance) 1 ff.

Zalkind/Castello(Implications) 194.

2)yg2. Dearborn/Simon(perception) 140-144,

Kelley/Stachelsky(Belief) 243.

3 Esser(Individuelles Konfliktverhalten) 82.

OD. 3. Aggressivität, Risikofreude. Vgl. hierzu

auch Krüger(Konflikthandhabung) 62.