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auch das Phänomen der intrapersonalen Vermeidung kogni
tiver Dissonanzen zu nennen,» welches darin besteht, daß unangenehme Informationen unterdrückt oder selektiert werden. 2)"Damit wird insgesamt die Bedeutung der Kommunikation
für die Bewußtwerdung von Konfliktsituationen deutlich".
In diesem Zusammenhang hat die Untersuchung des Konfliktpotentials der den Kommunikationsbeziehungen als immateriellen Arbeitsbeziehungen zuzuordnenden Indikatoren ergeben, daß mehrdimensionale Organisationsmodelle umfassendere
und intensivere Kommunikationsbeziehungen aufweisen. Deshalb ist unter Abstraktion von Persönlichkeitsfaktoren, welche ebenfalls die Existenz von Konflikten besonders deutlich werden lassen, 4) anzunehmen, daß das Konfliktbewußtsein hier ausgeprägter ist. Im Hinblick auf eine Beurteilung der Konfliktsituation ist das sicherlich als positiv
zu bewerten. Mehrdimensionale Organisationsformen verfügen dagegen in diesem Bereich über das größere Konfliktpotential. Bei weniger umfassenden und intensiven Kommunikationsbeziehungen bedeutet das, daß Diskrepanzen zwischen der faktischen und der perzipierten Konfliktsituation entstehen. Dies ist im Hinblick auf eine Konfliktbeurteilung als negativ zu bewerten.
Dygı, Festinger(Cognitive Dissonance) 1 ff.
Zalkind/Castello(Implications) 194.
2)yg2. Dearborn/Simon(perception) 140-144,
Kelley/Stachelsky(Belief) 243.
3 Esser(Individuelles Konfliktverhalten) 82.
OD. 3. Aggressivität, Risikofreude. Vgl. hierzu
auch Krüger(Konflikthandhabung) 62.