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Gleichgewicht erfolgen. Ansonsten werden sachliche Konflikte von rein persönlichen Konflikten überlagert. Wegen des hohen Professionalisierungsgrades der Personen und ihrer großen Knappheit(Engpaßcharakter) ist das jedoch zweifelhaft.
Mehrdimensionale Organisationsformen sind nach dem Kriterium der Sach-Rationalität als stabiler zu beurteilen. Einerseits liegt mit einer weniger komplexen Aufgaben- und koordinativen Problemstruktur eine Zielsetzung mit einem niedrigeren Anspruchsniveau vor. Andererseits ist nach den Merkmalen des Personenbildes weniger zu erwarten, daß sachbezogene Konfliktaspekte von persönlichen Konflikten verdrängt werden.
Bei der Beurteilung des institutionalisierten Konflikts nach dem Kriterium der Sozio-Emotionalität sind dagegen umgekehrte Ergebnisse zu erwarten: die größere Komplexität und Dynamik des Aufgabenbildes und der koordinativen Gestaltungsproblematik bei mehrdimensionalen Organisationsmodellen stellen eine Herausforderung an die Merkmale des Personenbildes dar: Dezentralisierte, multilaterale Arbeitsbeziehungen unterstützen dabei kooperative Formen der Problemlösung.
Analog zur Beurteilung des Leistungswillens bei der personenbezogenen Konfliktwirkung» ist somit davon auszugehen, daß mehrdimensionale Organisationsmodelle ein größeres Potential zur Gewährleistung der sozio-emotionalen Effizienz bieten. Bei mehrdimensionalen Organisationsformen ist außerdem zu erwarten, daß bei befristeter oder auf Ausnahmefälle bezogener mehrdimensionaler Strukturierung die sozio-emotionale Effizienz wegen der für die Person verbundenen Unsicherheiten negativ beeinflußt wird.
1 ygL. 8.190 doA.