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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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lösung. Bislang kann nach der Analyse des Kompetenzkon­fliktes als bekannt vorausgesetzt werden, über welchen Machtbereich, Machtstärke und Machtausdehnung die Konflikt­parteien verfügen.

Um so ausgeprägter die Mehrdimensionalität der Organisa­tionsstruktur, desto stärker ist die Notwendigkeit, daß die Handlungsphasen für das betreffende Handlungsfeld von den Konfliktparteien gemeinsam bearbeitet werden. Die Simultaneität der Handlungen ist wiederum um so ausge­prägter, desto stärker beide Konfliktparteien voneinander abhängig sind und darauf angewiesen sind, gemeinsam das koordinative Gestaltungsproblem zu lösen. U

Damit ähnelt der Handlungsprozeß einer Verhandlungs­situation, in der beide Konfliktparteien versuchen, mit geeigneten Mitteln ihre Interessen zu wahren und ihre Zie­le durchzusetzen. 2) Diese Machtmittel beruhen grundsätz­lich auf der Sanktions- und der Informationsmacht der Kon­

fliktparteien. 3) Sie sind von der Bedürfnis- und Interes­

senstruktur der Einfluß ausübenden und der dem Einfluß

Urg1, Walton/McKersie(Behavioral dilemmas) 370 f.

2)yg1. Savyer/Guetzkow(Negotiation) 146-161, insb. 152 ff.

3) Cpott/Kutschker/Lamm(Verhandlungen I) 84-88 be­

schreiben in diesem Zusammenhang die Wirkung von Sanktionen, den Einfluß von Informationsstand und Kommunikationsbeschränkungen und dabei die Ein­schätzung des gegnerischen Verkandlungsverhaltens. Hinzu kommt die fachliche Qualifikation, die Mo­tivations- und Überzeugungsfähigkeit und die per­sönliche Integrität der Konfliktparteien. Vgl. Dullien(Flexible Organisation) 169 ff.