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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
Entstehung
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- Engpaßcharakter

Der Engpaßcharakter einer Aufgabe wirkt um so weniger als Konfliktursache, desto stärker ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Konfliktparteien berücksichtigt wird. Inso­fern sind die bereits erwähnten Instrumente von Bedeutung, welche die Transparenz der Organisationsstruktur erhöhen und die Konfliktparteien mit geeigneten Informationen ver­sorgen. 1) Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil die einfachste Handhabungsstrategie, durch eine Ressourcener­höhung den Engpaßcharakter unmittelbar zu verringern und dadurch das Konfliktpotential zu eliminieren, in der Regel aus Kostengründen ausscheiden dürfte.

Stattdessen ist zu überlegen, ob nicht durch eine Umver­teilung von Ressourcen(z.B. Personal, Höhe des Budgets, Kompetenzen) ein zu starker restriktiver Einfluß behoben werden kann. Insofern müßte untersucht werden, inwieweit bei mehrdimensionalen Organisationsformen sequentielle Abhängigkeiten, bzw. bei mehrdimensionalen Organisations­modellen reziproke Interdependenzen verändert werden soll­ten.

Bei sequentieller Abhängigkeit besteht m.E. die Gefahr, daß komplexe Probleme nicht umfassend genug gelöst werden kön­nen, weil infolge der damit verbundenen einseitigen Ressourcenverteilung(z.B. eine unterschiedliche personale Ausstattung) bestimmte Alternativen nicht umfassend genug untersucht oder in einem relativ frühen Stadium als nicht relevant erachtet werden. Deshalb ist es notwendig, auch reziproke Abhängigkeiten institutionell zu verankern.

U)ygı. 5.244 dA.