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Allerdings gilt durchweg der Zusammenhang, daß in mehrdimensionalen Organisationsmodellen vielfältigere Möglichkeiten der Konflikthandhabung bestehen. In mehrdimensionalen Organisationsformen ist der Umfang ihrer Anwendung begrenzt, weil sonst der Charakter des eindimensionalen Segmentierungsmusters verändert und ein mehrdimensionales Organisationsmodell entstehen würde. Allerdings kann durch den Einsatz bestimmter Organisationsformen(Instanzen, Stäbe, Kollegien, Projektgruppen) das eindimensionale Segmentierungsmuster beibehalten und zugleich die Mehrdimensionalität der Beziehungen erhöht werden.
Vielfältigere Möglichkeiten der integrativen Konflikthandhabung bedeuten jedoch nicht in jedem Falle und damit in hinreichendem Maße, daß sich in mehrdimensionalen Organisationsmodellen der institutionalisierte Konflikt zwischen den gleichberechtigten Konfliktparteien erfolgreicher handhaben 1äßt. Abgesehen von den hohen Kosten, die mit dem Einsatz der Konflikthandhabungsformen verbunden sind, ist zu beachten, daß der Umfang der mehrdimensionalen Strukturierung nicht zu groß wird und deshalb zu einer Lähmung der Handlungsprozesse bzw. zur Bildung neuer Leitungsebenen führt. V Davis/Lawrence gehen davon aus,
daß nicht mehr als 500 Personen einer mehrdimensionalen Struktur angehören sollten. 2) Mehrdimensionale Organisationsmodelle sind somit nicht nur in ihrem Umfang zu begrenzen, die vielfältigen Möglichkeiten der Kompetenzpartizipation, die bereits beschrieben wurden, geben der Tendenz Ausdruck, auch die Intensität mehrdimensionaler Strukturierung zu begrenzen. Insofern entsteht tendenziell eine Strukturausprägung, welche derjenigen von mehrdimensionalen Organisationsformen ähnelt.
Urygı, Davis/Lawrence(Matrix Organizations) 138 f. Sie
nennen diese Erscheinungen"Uncontrolled layering" bzw. "Sinking to lower level8",
Bi payie/Lawrence(Matrix Organizations) 138.