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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
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3. Führungsmodelle_in_mehrdimensionalen Organisations­strukturen Führungsmodelle haben die Funktion, auf der Grundlage eines

bestimmten Führungskonzeptes 1)

einen konsistenten Gestaltungs­zusammenhang zwischen den einzelnen Führungsformen herzustel­len. Dabei kann die Institutionalisierung eines Führungsmodel­les in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen nur bedeu­ten, daß es von seiner Führungskonzeption her als partizi­pativ bzw. kooperativ anzusehen ist. Betrachtet man die der­zeitigen praxisrelevanten Führungsmodelle, so ist zu ersehen, daß das Management by Objectives(MbO) am ehesten in der Lage ist, diesen Anspruch zu erfüllen.

Die Anwendung des MbO in mehrdimensionalen Organisations­strukturen bedeutet, daß seine Bestandteile?) den Eigen­arten dieser Strukturalternative gerecht werden müssen. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß die Beeinflussung der Indikatoren des Strukturaspektes der Konfliktsituation sich zugleich auf die Gestaltung des Führungsmodelles auswirkt (vgl. Abb. 37). Insofern wird deutlich, daß die Techniken koordinativer Konflikthandhabung, welche grundsätzlich die Existenz kooperativer Führungsformen implizieren, durch die integrative Konflikthandhabung eine sinnvolle Absicherung erhalten müssen. Außerdem wird erkennbar, daß sich der in­stitutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisa­tionsstrukturen nicht nur auf die Gestaltung von Führungs­formen und Führungsmodellen auswirkt. Umgekehrt ist fest­zustellen, daß die Konsistenz der Bestandteile des Führungs ­modelles in wesentlichem Maße von einer ganzheitlichen,kon­zeptionellen Vorgehensweise bei der Konflikthandhabung ab­hängt. Liegt diese Konsistenz nicht vor, ist eine abgestimm­te Konflikthandhabung in koorädinativer und integrativer Hin­sicht nicht möglich.

17 Vgl. Bleicher/Meyer(Führung) 191, Bleicher(Formen und

Modelle) i.Dr., Frese(Führungsmodelle) 221-249, Wild (Führungsmodelle) 141- 179,

2) Vgl. Murdick(MIS for MbO) 34-40, insb. 36ff. Vgl. auch die Darstellung der Komponenten des MbO in Anlehnung an Odiorne und Humble bei Bleicher/Meyer(Führung) 232ff. Das Harzburger Modell als weiteres umfassendes Führungs­modeTT verfügt stattdessen über eine stärkere Bürokra­tisierungstendenz, berücksichtigt nur ungenügend Aspekte der Planung, Zielbildung und der Personalförderung. Vgl.

die Beurteilung des Harzburger Modelles bei Bleicher/ Meyer(Führung) 230f.