gesendet. Die Stichprobe umfasst somit 54 Lehrkräfte aus vier Bundesländern.”
Bei dem überwiegenden Teil der Lehrkräfte handelte es sich um Lehrerinnen. Nur drei Lehrer sind in der Stichprobe enthalten. Das sind etwa 6% und somit weniger als im Durchschnitt an deutschen Grundschulen tätig sind. Die Arbeitsgruppe Bildungsbericht am Max-PlanckInstitut für Bildungsforschung(S. 314) nennt für 1991 einen Wert von 25% für den Anteil männlicher Lehrkräfte, wobei es regional starke Unterschiede gibt. In Berlin lag im Schuljahr 2000/01 der Lehreranteil in der Grundschule bei 15,1%(s. Landesschulamt Berlin 2001, Seite 39).
Das Alter der von uns befragten Lehrkräfte lag im Durchschnitt im Intervall von 41 bis 45 Jahren, wobei nur sechs Lehrkräfte tatsächlich in diesem Altersbereich liegen. 54% sind älter als 45, fast ein Drittel sogar älter als 50 Jahre. Das Alter von 30% der Lehrkräfte liegt im Intervall von 31 bis 40 Jahren. Nur 6% der befragten Lehrerinnen und Lehrer sind 30 Jahre alt oder Jünger. Diese Zahlen sind nicht Folge einer ungünstigen Auswahl unserer Stichprobe, sondern spiegeln die Verhältnisse in unserem Land wider(s. Abbildung 1). Die Arbeitsgruppe Bildungsbericht am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung(S. 309) führt dieses zahlenmäßig so ungünstige Verhältnis von jungen zu alten Lehrkräften darauf zurück, dass über lange Jahre wegen des Schülerrückgangs fast keine Junglehrer mehr eingestellt wurden, und bedauert, dass dadurch in den Schulen die herausfordernden Anregungen fehlen, die von Berufsanfängern auszugehen pflegen.
Dem Alter der Lehrkräfte entsprechend hoch liegt die Zahl der Jahre, die sie bereits im Schuldienst tätig sind. Es arbeiten 37% schon seit über 25 Jahren in der Schule, der Durchschnitt liegt bei 16 bis 20 Jahren.
Im Mittel hatten die Lehrkräfte, die an unserer Untersuchung beteiligt waren, zuvor schon fünfmal eine erste Klasse, wobei die Werte jedoch zwischen einmal und 15-mal schwanken.
Die meisten Lehrerinnen und Lehrer füllten ihren Fragebogen in der Zeit aus, in der in ihrer Klasse die Untersuchung durchgeführt wurde, also in einer Unterrichtsstunde. Dadurch hatten sie nicht immer die Zeit, alle Fragen ausführlich zu beantworten. Es ist z.B. auffallend, dass offene Fragen z.T. sehr kurz oder gar nicht beantwortet wurden. Nur die Lehrkräfte aus Thüringen durften den Fragebogen zu Hause ausfüllen. Er wurde uns dann zugeschickt. Dabei lag die Rücklaufquote jedoch bei nur ca. 30%.
Die Lehrkräfte hatten zum Zeitpunkt der Untersuchung(2. bis 4. Schulwoche) noch keinen Einfluss auf die Schülerleistungen. Für die weiterführenden Untersuchungen besteht aber die Hypothese, dass Auffassungen von Unterricht, Einstellungen zur Arbeitsweise im Unterricht und Anspruchsniveau,... über den Unterrichtsstil der Lehrerinnen die mathematischen Kompetenzen der Kinder beeinflussen werden. Dies sollte mit einer Erhebung zum Ende des ersten Schuljahres überprüft werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden im Teil 2 veröffentlicht.
> Alle Auswertungen wurden zunächst mit den 44 Lehrkräften aus Berlin, Brandenburg und NordrheinWestfalen durchgeführt. Anschließend wurden sie mit der Gesamtstichprobe(also einschließlich der Lehrkräfte aus Thüringen) wiederholt. Mit Ausnahme der Clusteranalyse(s. Abschnitt 0, S. 70f) waren die Ergebnisse ähnlich, so dass nur die Befunde für die Gesamtstichprobe dargestellt werden.
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