Strategisches Personalmanagement 23
gleichsetzen. Charakteristisch für die begrifflichen Vorstellungen eines„Human Ressource Managements“ scheint das Streben zu sein, Konnotationen zu herkömmlichen Vorstellungen eines Personalwesens vor allem in seiner frühen Entwicklungsphase der Personalverwaltung zu vermeiden(s. hierzu a. A. C. Wohlgemuth). Zudem wird auf die enge Verknüpfung eines Managements von Human-Ressourcen mit der strategischen Unternehmungsführung hingewiesen.
A. C. Wohlgemuth definiert den Begriff eines„Human Ressources Management“, indem er ihn abhebt auf„alle funktionalen, institutionellen und instrumentellen Aspekte der Unternehmungsführung, die mit Fragen des Humanpotentials verbunden sind. Dabei wird mit Humanpotential die Gesamtheit menschlicher Arbeitskraft bezeichnet(Mitarbeiter und Führungskkräfte mit ihrem Wissen, Können und Verhalten), aus der die Unternehmung besteht. Implizit wird davon ausgegangen, daß die volle Entfaltung dieses Potentials nicht automatisch erfolgt, sondern von vielen Faktoren abhängig ist, die zudem unterschiedlich stark beeinflußbar sind“. Wesentlich an diesem Definitionsversuch erscheint der Bezug zur Gesamtheit von Wissen, Können und Wollen der menschlichen Arbeitskraft. Obwohl der Begriff der„Human-Ressourcen“ oder des „Human-Potentials“ nach wie vor an elementhaften— und hier teils derivativlogistischen— Vorstellungen eines Potentialsmanagements allerdings im Sinne einer Human-Problemlösungskapazität— klebt, wird mit ihm ein Brückenschlag zu beziehungsorientierten integrativ-systematischen Gestaltungs- und Entwicklungsaspekten des Sozialsystems der Unternehmung in den Kongruenzfeldern(5) und(6) und seinem Verhältnis zur ökonomischen Dimension im Kongruenzfeld(2) deutlich.
1.3 Vom substantiellen zum symbolischen Management humaner Ressourcen
Gehen Ansätze der Personalplanung eines am Wissen, Können und Verhalten der menschlichen Arbeitskraft orientierten Managements humaner Ressourcen vor allem von substantiell lenkenden und gestaltenden Eingriffen in das sozioökonomische System aus, ist die Ausstrahlung eines die Sozialdimension nachhaltig beeinflussenden symbolischen Managements bislang ein weitgehend unbeackertes Feld meist zufälliger Entwicklungen geblieben. Offensichtlich nimmt in unserer modernen Welt mit dem wachsenden Auseinanderklaffen von zu verarbeitender Komplexität und der dem Menschen gegebenen begrenzten Fähigkeit hierzu die Neigung zu, sich mehr an emotional verstehbaren, symbolischen Signalen zu orientieren als den hoch-komplexen, substantiellen„hard-facts“ sachrational auf den Grund zu gehen.
Erst heute werden im Verständnis vom Entstehen und Verändern von Unternehmungskulturen(s. u.a. Terence E. Deal und Alan A. Kennedy) neben anderen auch symbolische Erscheinungen problematisiert.„Soziale Systeme haben sich