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Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
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Personalpolitik in Polen

dert u.a., das Arbeitsverhältnis des Direktors dauerhafter zu machen, die Kriterien für seine Abberufung zu präzisieren und unter bestimmten Bedin­gungen das Recht auf Vergütung zu sichern. Das Problem der Entlohnung der Direktoren erfordert eine Bestimmung von neuen günstigeren Proportio­nen im Verhältnis zu anderen Berufsgruppen. So soll vorgegangen werden, um Direktoren von der Sorge um tägliche Probleme, um materielle Probleme der Familie zu befreien, und damit ihre schöpferische Energie, Expansivität und Unternehmungsgeist, möglichst hohe Effektivität der betrieblichen Tä­tigkeit zu sichern. Zu diesem Zweck ist es unerläßlich, die Entlohnung der Direktoren mit ökonomischen Ergebnissen des Betriebes zu verbinden.

. Notwendigerweise sollte einer Verbindung der Beurteilung der Arbeit der Di­rektoren mit den Beurteilungen der ökonomischen Ergebnisse der Betriebe methodisch Rechnung getragen werden.

Bisher ist es nicht gelungen, ein Beurteilungssystem zu erarbeiten, das imstande wäre, Kriterien der individuellen Beurteilungen mit Kriterien der Leistungsbe­wertung der Betriebe zu integrieren. Die Erarbeitung und praktische Anwen­dung einer solchen Beurteilung erfordert einerseits die Sicherung der Selbstän­digkeit der Betriebe im Entscheidungsbereich und andererseits die Einführung einer Reihe wesentlicher methodischer Lösungen im Bereich der Leitung(Lei­tung durch Zielvorgabe, interne wirtschaftliche Rechnungsführung in der Art vonprofit centers undcost centers).

Aus der dargestellten Übersicht der mit der Position des Direktors des staatli­chen Industriebetriebes in Polen verbundenen Probleme ergibt sich kein allzu positives Bild. Dieses Thema kann aber mit einem optimistischen Akzent been­det werden. Die in dem vorliegenden Aufsatz aufgeführten Ergebnisse der Be­fragung von Direktoren der Betriebe in Lodz? haben ausgewiesen, daß trotz des Gefühls der Unsicherheit und des Gefühls, daß sie in schwierigen Situationen auf sich allein gestellt sind, und obwohl die Direktoren positive Effekte des eige­nen Handelns nicht erwarten, sie sich zu 95% entscheiden, auf diesen Positionen zu bleiben und Entscheidungen zu treffen. Die Selbständigkeit im Bereich der Entscheidungen und das Risiko betrachten sie als ihre Privilegien, die ihnen alle negativen Seiten der Arbeit und der Stellung des Direktors kompensieren.