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Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
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226 Tendenzen der Aus- und Weiterbildung

kunftsbewältigung beinhaltet in dieser Hinsicht die Hinführung zu Flexibilität und Mobilität; zu Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit im privaten, berufli­chen und gesellschaftlichen Bereich auch durch die Vermittlung fester Wertbin­dungen; und die Einsicht in die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens.

Das Interesse der Wirtschaft an einer qualifizierten schulischen Bildung gilt einem leistungsfähigen Schulwesen als Voraussetzung für eine leistungsfähige Wirtschaft, die die Grundlage für die Bewältigung kultureller und sozialer Auf­gaben bildet. Die Absolventen der Haupt-, Real- und Gesamtschule sowie des Gymnasiums von heute sind die betrieblichen Mitarbeiter, Facharbeiter und Führungskräfte von morgen. Ihr Wissen und Können und ihre Einstellung zu Arbeit, Leistung, Technik, Wirtschaftsordnung und Demokratie bestimmen nicht nur die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft, sondern auch ihre ordnungspo­litische Ausgestaltung. Die Erhaltung und Weiterentwicklung unseres freiheit­lich demokratischen Gemeinwesens erfordern das kritische und veranwortliche Mitdenken und Mitwirken aller Bürger bei der Gestaltung der Wirtschaft als einen wesentlichen Grundpfeiler und Lebensbereich unserer Gesellschaft.

V Hinführung der Schüler zur Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt

Wirtschaft, Arbeit, Technik sind zentrale Bereiche des privaten, familiären, be­ruflichen und gesellschaftlichen Lebens. Die Hinführung der Schüler zur Wirt­schafts-, Arbeits- und Berufswelt ist deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung und damit grundlegende Bildungsaufgabe aller gemeinbilden­den Schulen, die ihren Niederschlag entsprechend neben anderen zentralen Schwerpunkten im Bildungskanon der Schule finden muß.

Durch Vermittlung sozial-ökonomischer Grundkenntnisse über die komplexe Wirklichkeit der Arbeits- und Berufswelt sowie des Marktgeschehens und durch differenzierte Darstellung der unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Zielset­zungen wird der Schüler in die Lage versetzt, politisches Wollen und Handeln sachbezogen beurteilen und eine begründete persönliche Entscheidung treffen zu können.

Daher kann es der Wirtschaft nicht gleichgültig sein, welches Bild von ihr in der Schule gelehrt wird. Die Wirtschaft lehnt gesellschaftspolitisch einseitig interes­senfixierte Darstellungen genauso ab wie karrikierte und diskriminierende Zerr­bilder als wirklichkeitsfremde Impressionen. Ihrer Auffassung nach muß sich die Darstellung der Wirtschafts- und Arbeitswelt im Unterricht nach zwei Seiten hin abgrenzen: einmal gegenüber harmonistischen, idealtypischen oder aus­schließlich funktionsorientierten Beschreibungen, weil sie unrealistisch und un­glaubwürdig sind, und zum anderen gegenüber einseitigen interessenpolitischen Darstellungen, die auf negativen Erfahrungsfeldern aufbauen, ausschließlich