230 Tendenzen der Aus- und Weiterbildung
technischen Fortschritt geistig zu bewältigen, umreißen das Aufgabenspektrum, dem sich Schule/Wirtschaft stellt.
Durch wechselseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Schule und Wirtschaft in Gesprächskreisen von Lehrern, Hochschullehrern und Vertretern der Betriebe und ihrer Verbände wurde ein gegenseitiges Verständnis geweckt und ein Beitrag zur Überwindung der Diskrepanz zwischen schulischen Aufgaben und wirtschaftlichen Erfordernissen geleistet. Durch Betriebserkundungen und-praktika konnten Pädagogen und Schüler Praxiserfahrungen sammeln und auswerten. In Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen wurden aktuelle ökonomisch-technische und sozialpolitische Themen erörtert; in Arbeitsgruppen bemühten sich die Teilnehmer um unterrichtspraktische Umsetzung sozial-ökonomischer Themen und um die Auswertung der Unterrichtserfahrungen. Diese Zusammenarbeit auf freiwilliger Basis vollzog sich zunächst ohne schulische Lehrplanvoraussetzungen. Die Entwicklung und die Einführung der Lehrpläne Arbeits- und Wirtschaftslehre hat die Zusammenarbeit Schule und Wirtschaft vor neue Aufgaben gestellt. Die Entwicklung und Erprobung von Modellveranstaltungen in der Lehrerfort- und-weiterbildung, die Erarbeitung von Handreichungen für die Vorbereitung, die Durchführung von Betriebspraktika, das Erstellen von praktischen Modellbeispielen schulischer Projekte und die Entwicklung und Erprobung von wirtschaftliche Realität simulierenden und zur Entscheidungsfähigkeit erziehenden Plan-, Rollenspielen und Fallstudien prägen heute die praktische Arbeit.
Die Zusammenarbeit Schule/Wirtschaft beruht auf den Prinzipien der Freiwilligkeit, der dauerhaften partnerschaftlichen Beziehungen und des gegenseitigen Vertrauens. Die wirtschaftlich-technische Herausforderung der Jahrtausendwende fordert die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft zu neuen Anstrengungen heraus. Es hängt davon ab, mit welcher geistigen Verfassung, welcher Bereitschaft zu Leistung und Verzicht auch im Interesse der nachfolgenden Generation und welcher Einstellung zur Zukunft sich Schule und Wirtschaft gemeinsam dieser Herausforderung stellen.