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Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
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258 Führungslehre Abschied vom Modelldenken

struktur

(formale Organisation als bewußt geschaffener Überbau, ausgedrückt im Organisationsrahmen und mit der bewußt geschaffenen und schriftlich fixierten Aufbau­und Ablauforganisation.

Organisationskultur

(informale Organisation, als unbewuBßt und ungeplant im Zeit­ablauf entstandene Einstellungen, Werthaltungen und Erwartungen,

ausgedrückt in Betriebs-/Organisa­tionsklima und nicht schriftlich fixierten Normen und Regeln.

Schaubild 7: Verhältnis formaler zu informaler Organisation(Organisations­struktur versus Organisationskultur)*

* Quelle: Bisani, Fritz: Personalführung, Wiesbaden 1985, S. 20, nach Selfridge und Sokolik, wieder­abgedruckt bei Staehle.

zu nehmen, bedarf langwieriger Arbeit und gleicht einembeharrlichen Bohren dicker Bretter. Erfolg kann aber letztlich nur durch Vorbildwirkung und geziel­

te Erfahrungsvermittlung erreicht werden.

Lösen kann diese Aufgabe aber letztlich nur derjenige, der die Zusammenhänge, die zur Bildung von kulturellen Normen führen, kennt oder sie zumindest intui­tiv erahnt und der weiß oder verspürt, daß diese informellen Erscheinungen eine Organisationskultur prägen und kennzeichnend sind für eine gemeinsame Denk­weise und die sie tragende Geistesverfassung sowie der Wertvorstellungen. Da­mit sind alle informellen Ausprägungen auch raum- und zeitgebunden, und des­halb nicht ohne weiteres übertrag- und transformierbar. Als soziale Phänomene überdauern sie das einzelne Individuum. Als Normen sind sie handlungsbestim­mend und verhaltenssteuernd. Ihre Inhalte werden durch Sozialisation(d.h. die Einarbeitung erlernt) und durch Symbole übermittelt.