268 Personalführung im Wandel der Zeit
Immer stand dabei— ausgesprochen oder implizit— als anzustrebendes Ergebnis im Mittelpunkt der Betrachtung, durch die Festlegung bestimmter Verhaltensnormen die Leistung der zu führenden Menschen im Hinblick auf das zu erreichende Ziel zu verbessern, die Effizienz zu erhöhen; dabei war und ist es gleichgültig, ob diese Ziele nun im kirchlich-religiösen, im militärischen oder im betrieblichen Bereich lagen.
Insofern kann die Personalführung zeitunabhängig umschrieben werden:
„Führen bedeutet, Ziele zu setzen und diese mit Hilfe der Entfaltung von sachlichen wie menschlichen Leistungen anderer zu erreichen. Dazu müssen andere Menschen zu gemeinsamen Denken und Handeln untereinander und mit dem Führenden gebracht werden“5, Oder anders ausgedrückt:„Führen heißt Menschen von einer Idee überzeugen und sie befähigen, diese Überzeugung in aktives Handeln zu transferieren“,
Zander selbst schließlich definiert Führung als„persönliche Einflußnahme auf das Verhalten anderer zur Realisierung bestimmter Ziele, die in der Regel im Finden, Treffen, Durchsetzen, Durchführen und Kontrollieren von Entscheidungen und deren Auswirkungen liegen“%,
Diese Umschreibung des Begriffes der Führung ist nicht nur— wie schon dargelegt— zeitunabhängig; sie ist auch nicht beeinflußt von den gesellschaftlichen Systemen, in denen das Phänomen des Einsatzes anderer Menschen auftritt. Gleich, ob— wie bei den oben angeführten Beispielen— die Führungsproblematik in früheren Jahrhunderten lag oder ob in der Gegenwart über Führung in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen, seien sie kapitalistischer, sozialistischer oder kommunistischer Art, gesprochen wird, das Führungsziel bleibt gleich: Die Erreichung eines hohen, möglichst verbesserten Leistungsergebnisses der geführten Menschen.
III Die Abhängigkeit der Grundsätze der Personalführung von den geistig— gesellschaftlichen Grundhaltungen
So unabhängig die Ziele der Personalführung von den Zeitumständen und den Gesellschaftssystemen sind, so stark werden die Grundsätze der Personalführung, die konkreten Führungsmethoden selbst von diesen beiden Faktoren geprägt. Jeder Epoche mit ihren jeweiligen gesellschaftlichen Verhaltenssgrundlagen ist ein bestimmter Führungsstil und ein bestimmtes betriebliches Führungsverhalten zuzuordnen. Ein erster Überblick ist der folgenden Darstellung zu entnehmen’, in der— sicherlich leicht schematisiert— Gesellschaftsepochen und die Ausprägungen der betrieblichen Führung untereinander verknüpft werden.