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Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
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268 Personalführung im Wandel der Zeit

Immer stand dabei ausgesprochen oder implizit als anzustrebendes Ergeb­nis im Mittelpunkt der Betrachtung, durch die Festlegung bestimmter Verhal­tensnormen die Leistung der zu führenden Menschen im Hinblick auf das zu er­reichende Ziel zu verbessern, die Effizienz zu erhöhen; dabei war und ist es gleichgültig, ob diese Ziele nun im kirchlich-religiösen, im militärischen oder im betrieblichen Bereich lagen.

Insofern kann die Personalführung zeitunabhängig umschrieben werden:

Führen bedeutet, Ziele zu setzen und diese mit Hilfe der Entfaltung von sachli­chen wie menschlichen Leistungen anderer zu erreichen. Dazu müssen andere Menschen zu gemeinsamen Denken und Handeln untereinander und mit dem Führenden gebracht werden5, Oder anders ausgedrückt:Führen heißt Men­schen von einer Idee überzeugen und sie befähigen, diese Überzeugung in aktives Handeln zu transferieren,

Zander selbst schließlich definiert Führung alspersönliche Einflußnahme auf das Verhalten anderer zur Realisierung bestimmter Ziele, die in der Regel im Finden, Treffen, Durchsetzen, Durchführen und Kontrollieren von Entschei­dungen und deren Auswirkungen liegen%,

Diese Umschreibung des Begriffes der Führung ist nicht nur wie schon darge­legt zeitunabhängig; sie ist auch nicht beeinflußt von den gesellschaftlichen Systemen, in denen das Phänomen des Einsatzes anderer Menschen auftritt. Gleich, ob wie bei den oben angeführten Beispielen die Führungsproble­matik in früheren Jahrhunderten lag oder ob in der Gegenwart über Führung in unterschiedlichen Gesellschaftssystemen, seien sie kapitalistischer, sozialisti­scher oder kommunistischer Art, gesprochen wird, das Führungsziel bleibt gleich: Die Erreichung eines hohen, möglichst verbesserten Leistungsergebnisses der geführten Menschen.

III Die Abhängigkeit der Grundsätze der Personalführung von den geistig gesellschaftlichen Grundhaltungen

So unabhängig die Ziele der Personalführung von den Zeitumständen und den Gesellschaftssystemen sind, so stark werden die Grundsätze der Personalfüh­rung, die konkreten Führungsmethoden selbst von diesen beiden Faktoren ge­prägt. Jeder Epoche mit ihren jeweiligen gesellschaftlichen Verhaltenssgrundla­gen ist ein bestimmter Führungsstil und ein bestimmtes betriebliches Führungs­verhalten zuzuordnen. Ein erster Überblick ist der folgenden Darstellung zu ent­nehmen, in der sicherlich leicht schematisiert Gesellschaftsepochen und die Ausprägungen der betrieblichen Führung untereinander verknüpft werden.