Sicherung des Führungsnachwuchses 309
nehmens orientieren. Ferner bieten die künftig zu besetzenden Führungspositionen im Gesamtunternehmen eine größere Vielfalt als jene in einem einzelnen Geschäftsbereich; damit wächst die Chance, den individuellen Ausprägungen der Führungsqualifikation der Nachwuchskräfte besser als in einem einzelnen Unternehmensbereich entsprechen zu können. Diese Erwägungen plädieren demnach für eine„unternehmensweite“ Nachwuchsförderung.
Eine Nachwuchspolitik dieser Art in einem Großunternehmen bedingt eine gewisse Homogenität in den Aufgabenstellungen der künftig im Unternehmen zu besetzenden Führungspositionen. Unabhängig von ihrer organisatorischen Verankerung in Unternehmensbereichen müssen also die kaufmännischen, technischen und administrativen Führungspositionen im Gesamtunternehmen je für sich soviel Ähnlichkeiten aufweisen, daß Nachwuchskräfte unabhängig von ihrem Herkunftsbereich auch in anderen organisatorischen Unternehmensbereichen als Führungskräfte einsetzbar sind. Diese Voraussetzungen für eine„unternehmensweite“ Nachwuchspolitik können insbesondere für technische Führungspositionen, weniger bei kaufmännischen und administrativen Führungspositionen in einem Großunternehmen mit diversen Unternehmensbereichen fehlen. In diesen Fällen wird sich die Nachwuchsförderung primär bereichsspezifisch zumindest für jene Nachwuchskräfte ausrichten müssen, die in ihrer späteren Laufbahn regelmäßig keine Positionen außerhalb des Herkunftsbereiches übernehmen können. Ist ein Transfer von Nachwuchskräften über die Grenzen der Unternehmensbereiche aufgabenbedingt verwehrt, dann gewinnt dadurch die bereichsspezifische Verantwortung für die Heranbildung des Nachwuchses für diese Führungspositionen an Gewicht. Verbietet die Aufgabenheterogenität partiell die Versorgung von Führungspositionen mit Nachwuchskräften aus anderen Unternehmensbereichen, bleibt als Alternative nur die firmenexterne Herkunft der künftig benötigten Führungskräfte, sofern man am externen Arbeitsmarkt überhaupt entsprechend qualifizierte Interessenten zu den Einstellungsbedingungen des Unternehmens findet. Ist aus den dargelegten Gründen in einem Großunternehmen eine„bereichsspezifische“ Nachwuchsförderung unvermeidbar, dann müssen die Förderungsaktivitäten so ausgerichtet werden, daß sie die Binnenorientierung des Nachwuchses zugunsten einer für Führungskräfte erforderlichen Unternehmenssicht erweitern. Diese Notwendigkeit wächst, wenn der Führungsnachwuchs nicht nur für untere, sondern auch für mittlere und höhere Führungspositionen in den einzelnen Unternehmensbereichen herangebildet wird.
Neben der horizontalen Herkunftsbetrachtung(firmeninterner und firmenexterner Nachwuchs; bereichsinterner und bereichsübergreifender Nachwuchs) ergeben sich auch in vertikaler Sicht verschiedene Aspekte, die man als„Nachwuchsschwellen“ bezeichnen kann. Eine erste Schwelle dieser Art zeigt sich, wenn man unter den Nicht-Führungskräften Nachwuchskräfte für die untere Führungsebe