312 Sicherung des Führungsnachwuchses
künftige Organisationsstruktur des Unternehmens und der Geschäftsbereiche sowie die Prognose über die mittel- bis längerfristigen Veränderungen in den Führungsanforderungen, soweit sie die Zahl der künftig benötigten Führungskräfte beeinflussen. Dieser quantitative Bedarf an Nachwuchskräften muß in der Bedarfsprognose qualitativ differenziert werden; dabei sind die in der Zukunft zu erwartenden Qualifikationsanforderungen bei den unterschiedlichen Führungsebenen und bei den verschiedenen Kategorien von Führungspositionen zu charakterisieren!!. Schließlich ist es Aufgabe der Bedarfsprognose, die Einsatzzeitpunkte für die Nachwuchskräfte und den Zeitbedarf für die Suche und Qualifizierung des Führungsnachwuchses abzuschätzen. Dabei wird man grundsätzlich davon auszugehen haben, daß die Entwicklungsfristen mit den unterschiedlichen Anforderungen der zu besetzenden Führungspositionen variieren und außerdem von der jeweils vorhandenen Eignung der Nachwuchskräfte abhängen. Die hier skizzierte Prognose des Nachwuchsbedarfes soll dazu beitragen, daß Risiken bei der Versorgung des Unternehmens mit Führungskräften weitgehend reduziert werden, indem das Unternehmen den Führungsnachwuchs zeitgerecht, qualifikationsbezogen und in ausreichender Zahl für die Übernahme von Führungspositionen heranbildet.
Eine zweite Phase bildet die Rekrutierung des Führungsnachwuchses im Unternehmen und teilweise auch aus externen Quellen. Insbesondere die firmeninterne Suche und Vorauswahl der Nachwuchskräfte erfordert aktive Bemühungen der Führungskräfte auf den verschiedenen Führungsebenen!?, Will man die Entdekkung von Führungspotential bei Mitarbeitern nicht ausschließlich oder vorrangig dem Zufall überlassen, was risikoreich und weder wirtschaftlich noch mitarbeitergerecht wäre, dann benötigen die Führungskräfte geeignete Suchmethoden, um ein förderungsfähiges Führungspotential bei ihren Mitarbeitern zu erkennen. Grundsätzlich ist dazu der persönliche Arbeitskontakt mit den potentiellen Nachwuchskräften unverzichtbar; allerdings erschweren große Subordinationsquoten bei Führungskräften auf der unteren und mittleren Führungsebene die Suche erheblich. Die regelmäßig durchgeführte Mitarbeiterbeurteilung!?, die neben der erbrachten Leistung auch bislang nicht genutzte Qualifikationspotentiale der beurteilten Mitarbeiter ermitteln soll, und die damit verbundenen Beurteilungsgespräche des Beurteilers mit den Beurteilten!* sind Instrumentarien, um erste Anhaltspunkte für potentielle Nachwuchskräfte zu bekommen. Die Suche und Vorauswahl von Nachwuchskräften können Such-Profile unterstützen, die den Führungskräften angeben, welche potentiellen Qualifikationskomponenten für eine Einbeziehung von Mitarbeitern in die Nachwuchsförderung vorauszusetzen sind!5, Diese Such-Profile unterscheiden sich in ihren Inhalten nach den verschiedenen Arten und Ebenen der Führungspositionen, für die man Nachwuchs sucht. Außerdem sind die Qualifikationsbeschreibungen in den Such-Profilen nicht mit den Anforderungsprofilen der später zu besetzenden