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Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
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Organisation und Personal 357

Enthierarchisierung und zeitgemäße Organisations- und Führungsstrukturen be­deuten aber auch, daß eine aufgeblähte, bürokratische Struktur weitgehend zu vermeiden ist und sinnlose Strukturen rechtzeitig aufgegeben werden. In diesem Sinne ist rechtzeitigesAbschaffen und die damit verbundene Freisetzung von Ressourcen auch ein notwendiger Weg zur Krisenbekämpfung und kennzeichnet damit zugleich die Aufgabe der Organisation als permanentes Gestaltungspro­blem.®

Signifikant ist wohl, daß insbesondere Faktoren bei hervorragenden Unterneh­men dazu beigetragen haben,Vitalität und Anpassungsfähigkeit zu erhalten, zugleich aber die ständig drohende schleichende Bürokratisierung trotz ihrer Größe zu vermeiden. Abgesehen von bestimmten Merkmalen der Unterneh­mensstruktur handelt es sich dabei u.a. um®

@ Schnelles Umsetzen von Entscheidungen;

® Nähe zum Kunden;

® Autonomie und Unternehmergeist;

® Einfache Struktur der Organisation, wenig Stäbe;

® Konzentration auf die bewährten Stärken des Unternehmens;

@ Intensiver, gezielter Einsatz von Topmanagement-Signalen;

® Offenheit, Flexibilität, Informalität innerhalb eines Rahmens strenger Nor­men und Erwartungen.

Knut Bleicher geht insgesamt von folgenden Anforderungen an eine moderne Organisationspolitik aus:?

® Grundsätzlich ist eine erhöhte Komplexität und Veränderungsgeschwindig­keit(Varianz) der Umwelt zu bewältigen.

@® Dies läßt derzeitige bürokratische Strukturen zunehmend als überholt er­scheinen, weil

Elastizität und Flexibilität der Organisationsstruktur zunehmend überle­benskritisch werden,

differenzierte Strukturen für Innovation und Operation bereitgestellt werden müssen und zunehmend

Ad-hoc-Ereignisse strukturell zu bewältigen sind.

Dies wird das Erscheinungsbild(die Konfiguration) von Organisationsstruktu­ren nicht unberührt lassen und die organisationelle Gestaltung auf Modifikatio­nen und Alternativen zu traditionellen Strukturformen hinbewegen.

Derartige Strukturanforderungen gelten auch für das Personal- und Sozialwe­sen, und zwar sowohl intern als auch für die Zusammenarbeit mit anderen Un­ternehmungsfunktionen bzw.-bereichen. Dies erfordert z. B.: