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Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
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Entwicklungstendenzen der Personalwirtschaftslehre 389

entwickelten Problemlösungsinstrumentariums zur Folge. Der Tatbestand, daß das personalwirtschaftliche Instrumentarium nicht Ergebnis fruchtbarer Theo­rieentwicklung ist, wie es dem methodischen Idealtypus entspräche, sondern Re­zeption von Praxiserfahrung, erweist sich für die Entwicklung der Personalwirt­schaftslehre als außerordentlich bedeutungsvoll. Die Praktikabilität und offen­kundige Nützlichkeit ihres Instrumentariums hat es zum stabilen Kern der Per­sonalwirtschaftslehre werden lassen, obwohl die implizit dahinter stehenden Ef­fizienzthesen bezüglich ihres Gehaltes, ihrer Reichweite, ihrer überregionalen und-zeitlichen Gültigkeit durchaus in Zweifel gezogen werden können. Prakti­kabilität undNützlichkeit üben aber auch erhebliche Adhäsionskraft aus, die sich als Innovationshemmnis erweist. Die Anforderungen an den Mut des Inno­vators sind sehr hoch, wenn das, was er verändern möchte,(erfolgreiche?) Pra­xis ist. Ist andererseits der Innovationsschritt nicht groß genug, so sinken die Chancen, daß er überhaupt etwas bewegt.

2 Die theoretische Grundlage: Pluralistische Vielfalt

Während die Personalwirtschaftslehre auf das personalwirtschaftliche Instru­mentarium zentriert ist, hat sich die personalwirtschaftliche Forschung in den letzten Jahren schwergewichtig der Einbettung diesesAdoptivkindes in ein theoretisches Rahmenkonzept gewidmet. So findet sich heute ein erfreulicher weil für die Entwicklung dieser wissenschaftlichen Disziplin noch notwendiger Ansatzpluralismus.

Ende gelangt nach einer mehr kasuistischen Theorieninventur zu einer Zusam­menstellung von achtPersonalarbeitstheorien* 5:

der Personalmarketing-Ansatz als normative personalpolitische Konzeption (von Eckardstein/Schnellinger, 1971/75; Nieschlag, 1969; Schmidtbauer, 1975; Panne/Schult, 1978)

die systemtheoretisch-kybernetische Konzeption des Personalwesens(Hack­stein/Nüssgens/Uphus, 1970)

derenvironmental approach(Kontingenzansatz)(Börner, 1971)

die Anreiz-Beitrags-Theorie als personalwirtschaftlicher Bezugsrahmen der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre(Kupsch/Marr, 1972)

die funktional-strukturelle Systemtheorie der Personalarbeit(Grunow, 1972)

der sozio-technische Input-Transformation-Output-Ansatz(Wächter, 1973)

das Konzept der Personalwirtschaft im Rahmen der arbeitsorientierten Ein­zelwirtschaftslehre(Projektgruppen im WSI, 1974)

der Personalmanagement-Ansatz(Remer, 1978).

Die Gegenüberstellung, in der sich keine eigentlichen Theorien finden, ist zumin­dest noch um handlungstheoretisch orientierte Konzepte(Kossbiel 1983, Oechs­