Subpolare Zone
Abgesehen von der Rentierwirtschaft der„Völker des Nordens“, wird die Landwirtschaft in diesem äußerst dünn besiedelten Raum nur sporadisch betrieben(Gartenbau unter Glas im Bereich von Städten). Selbst im temperaturbegünstigten Murmansk reicht die frostfreie Periode lediglich von Juni bis August. Die sommerliche Wärme bewirkt zwar ein Auftauen der zonentypischen Gleyböden bis zu einer Tiefe von 30 bis 70 cm(MARKUSE in ZIMM/MARKUSE 1977, S. 92), aber die klimatischen Verhältnisse schränken eine ackerbauliche Nutzung fast vollständig ein.
In der Tundra/ Waldtundra liegt das Hauptgebiet der Rentierweiden(im Sommer in der Tundra, im Winter im Waldtundrenbereich). Dieser hier traditionelle Wirtschaftszweig ist mit seiner ganzjährig geregelten Wanderwirtschaft auf Naturweiden erhalten geblieben, hat aber große wirtschaftliche Probleme in Anpassung an die Marktwirtschaft zu überwinden(Absatzschwierigkeiten, materiell-technische, veterinärmedizinische Versorgung) und einen starken Rückgang der Bestände von 1991 2,2 Mio. auf 1,2 Mio. Rene im Jahre 2000 zu verzeichnen(SEL’SKOE CHOZJAJSTVO v Rossır 2002, S. 336). Damit ließ die in einigen Regionen vorhandene Überbelastung der Weideflächen nach. Gleichzeitig ist aber die gewachsene Zahl der Wildrene nicht zu übersehen. In einzelnen Weidegebieten Westsibiriens haben Ölkontaminationen Rentierweiden dauerhaft geschädigt. So ist schon für die Zeit vor 1990 die Degradierung von 11 Mio. ha Rentierweiden durch Schadstoffemissionen bekannt geworden(Posdnjakov 1991, zit. b. WEIN 1991, S. 194).
Boreale Waldzone(Taiga)
Die Boreale Waldzone nimmt in Russland sowohl im europäischen wie auch im asiatischen Teilraum eine riesige Fläche mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von weit über 1000 km ein. Ihre südliche Grenze verläuft entlang des 58. Breitengrades etwa von St.Petersburg— Nishni Nowgorod/Wolga— Tobolsk(Westsibirisches Tiefland)— Tomsk nach Krasnojarsk und erreicht weiter Östlich Transbaikalien. Im Sinne des maritimkontinentalen und breitenparallelen Wandels der naturräumlichen Verhältnisse muss zumindest von einer Dreigliederung des borealen Gürtels ausgegangen werden. Die naturräumlichen Bedingungen für eine agrarische Nutzung unterscheiden sich signifikant zwischen dem europäischen Teil der Taiga, dem westsibirischen Teilraum und den ostsibirisch-fernöstlichen Taigaprovinzen.
Europäischer Teil
Die klimatischen Verhältnisse in diesem Raum werden von„...sehr strengen Wintern mit beständiger Schneedecke, kühlen Sommern und mäßigen Niederschlägen...“(FRANZ 1973, S. 87) geprägt. Im nordrussischen Wologda(59°N) steht einem Januarmittel von - 12,8°C ein Julimittel der Temperatur von+17,0°C gegenüber.
Tab. 3.3.1.2-1: Meteorologische Daten der Station Wologda(59° N, 39° E, Höhe 126 m)
Quelle: STRÄRE
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