Freisetzung von Arbeitskräften in einem sich modernisierenden Wirtschaftszweig geschuldet.
Arbeitskräftebesatz
Agrarökonomisch ist der Besatz von Arbeitskräften(AK je 100 ha LN) von besonderem Interesse. Auf den gegenwärtig gültigen Bestand von 194 Mio. ha(2002) bezogen, arbeiten 3,9 AK je 100 ha in der russischen Landwirtschaft.
Ein Vergleich mit dem Besatz in der Landwirtschaft der Bundesländer Brandenburg(2003 2,9 AK je 100 ha LN) und Mecklenburg-Vorpommern(2,2 AK je 100 ha LN) sowie in der Landwirtschaft der BRD insgesamt (7,7 AK je 100 ha LN)(berechnet nach STATIST. JB. 2004/BRD, S. 335-336) stößt sicherlich auf Grenzen der Vergleichbarkeit ob der Verschiedenheit der Bedingungen und Strukturen, lässt aber schon Einordnungsmöglichkeiten zu. Noch schlüssiger erscheint ein Vergleich mit dem Arbeitskräftebesatz in der Landwirtschaft der USA mit ihrer räumlich subkontinentalen Dimension(0,8 AK je 100 ha LF)(berechnet nach STATIST. JB./ AUSLAND 2003, S. 222, 224).
In der privatbäuerlichen Wirtschaft(Fermer) liegt der Besatz auf Grund der spezifischen Produktionsprofile und geringerer Flächengröße bei Einsatz von Familienarbeitskräften etwas höher als im Durchschnitt des Landes. Nach KoZzLOV(2001, S. 32) kann dort mit 7 AK je 100 ha LN(2000) gerechnet werden.
So verfügt die Landwirtschaft Russlands schon nach einem Gesamtüberblick über einen relativ hohen Besatzwert, der aber regional äußerst differenziert betrachtet werden muss. Zusätzlich besitzt diese Statistik in der gegenwärtigen Wirtschaftspraxis nur eingeschränkte Aussagekraft, da viele Betriebsangehörige der Großbetriebe notgedrungen zumindest zeitweilig auf die Bewirtschaftung ihres Hoflandes und angepachteter Parzellen ausgewichen sind. Dennoch blieben sie in der Statistik der Großbetriebe nach wie vor ausgewiesen.
Qualitative Entwicklungen im Arbeitskräftebestand
In den letzten 20 Jahren vertieften sich qualitative Veränderungen im Arbeitskräftepotential der Betriebe. Die Wurzeln dieser Entwicklung reichen jedoch weiter zurück. Dazu gehört mit Einschränkung auch das Alter der im Agrarsektor Beschäftigten. Es ist statistisch nur mittelbar den von GOSKOMSTAT veröffentlichten Daten zur Altersgliederung der wirtschaftlich tätigen Landbevölkerung zu entnehmen, da darin auch die Beschäftigten im Dienstleistungssektor(Schulen, Sozialwesen, medizinische Einrichtungen, Selbstständige) enthalten sind(vgl. Tab. 3.3.2-2).
Tab. 3.3.2-2: Altersgliederung der wirtschaftlich tätigen Landbevölkerung 1995 und 2001(Anteile in%)
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Quelle: Nach SEL’SKOE CHOZJAJSTVO V Rossır 2002, Tab. 10.14, S. 149(verändert).
Zwischen 1995 und 2001 stieg der Anteil der über 40jährigen von> 41% innerhalb weniger Jahre auf nahezu 50% der wirtschaftlich tätigen Dorfbevölkerung. In den Landwirtschaftsbetrieben selbst liegt der Altersdurchschnitt wesentlich höher, regionale Unter
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