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Russlands Landwirtschaft und ländliche Siedlungen in der Transformation / Hans Viehrig
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Tab. 3.3.3-1: Versorgungsgrad und Einsatz von Agrartechnik in den landwirtschaftli­chen Großbetrieben Russlands(ohne Fermer)

Quelle: Nach RossiyskKıy STATISTICESKIJ EZEGODNIK 2003, S. 409.

In den jahreszeitlich oft überstauten Flussniederungen Nord- und Zentralrusslands genüg­ten schon in sowjetischer Zeit die vorhandenen hydromeliorativen Anlagen nicht den wirtschaftlichen Erfordernissen. In den letzten Jahren verloren diese weiter ihre Funktions­fähigkeit. Hier sind ökologische Belange des Naturhaushalts mit notwendigen investiven Maßnahmen in der Zukunft abzuwägen. Nach wie vor gehört dagegen in der Steppen­zone dem Schutz vor Deflation der humusreichen Bodenhorizonte und vor der Bodenero­sion(Owragi) noch größere Aufmerksamkeit(vgl. auch Kap. 6.2 und 6.3).

3.4 Zweig- und Raumstrukturen der Landwirtschaft im Wandel

Nach dem Tiefpunkt des Niederganges der russischen Landwirtschaft im Jahre 1998 mit lediglich 58% des Produktionsstandes von 1989/ 91 setzte partiell eine Belebung der wirt­schaftlichen Tätigkeit im Agrarsektor ein. Diese verlief jedoch sehr widersprüchlich, nach­dem auch schon vorher in den einzelnen Branchen der Rückgang unterschiedlich verlief (vgl. Tab. 3.4-1).

Tab. 3.4-1: Produktion wichtiger Agrargüter Russlands von 1989-2003(in Mio. t)

Quelle: Nach VoPROSsyY STATISTIKI, Moskva 2003/9, Tab. 3, S.67; Ebd. 2004/10, S.79.

Ab 1999 begann ein schwacher Zustrom von Kapital in den Agrarsektor. Zusätzlich kamen institutionelle Verbesserungen wie im Pachtrecht von Landwirtschaftsflächen, die allmähliche Diffusion von Agrarholdings und die ökonomische Belebung von Agrarbe­trieben zur Wirkung(MÜLLER/WEHRHEIM 2004, S. 169). Der Agrarmarkt blieb aber trotz­dem sehr sensibel. Beispielsweise hat der Verfall der Agrarpreise für einheimisches

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