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Russlands Landwirtschaft und ländliche Siedlungen in der Transformation / Hans Viehrig
Entstehung
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Oft wurde das Futter auch in unzureichender Qualität angeliefert. Dieses Problem ist bis heute nicht behoben. Um die Futterbasis für die individuellen Hauswirtschaften zu verbessern, wurde in den letzten Jahren zunehmend Weideland aus kommunalem Eigentum den LPH zur Verfügung gestellt(vgl. PALLOT/NEFEDOVA 2003, S. 44). Auch zwischen Großbetrieben und Hauswirtschaften sind zeitweilige Transfers von Weideland bekannt geworden(ebenda).

Abb. 3.4.2-1: Verteilung des Viehbestandes in Russland auf die agrarischen Betriebstypen 1990, 1996

und 2002

Rinder(Mio. St.) Schweine(Mio. St.) Schafe(Mio. St.)

Anteile(%) Gesamtbestand(Mio.)

Großbetriebe

auswirtschaft

Fermer

Institut für Geographie/Humangeographie Entwurf: H, Viehrig/Graphik: U. Dolezal

Quelle: Nach VoPROSY STATISTIKI, Moskva 11/2001, S. 33; ROSSIJSKIJ STATISTICESKIJ EZEGODNIK 2003, Tab. 15.36, 1538, S. 420.

Die unzureichende Produktivität der russischen Viehwirtschaft wird ebenso in Stand und Entwicklung des Milchertrags je Kuh/Jahr sichtbar. Während in westeuropäischen Erzeu­gerländern in den letzten Jahren der Milchertrag je Kuh zwischen 5000 bis 7000 kg schwankte(BRD 2003 6577 kg/Kuh/Jahr), bewegte er sich in Russland lediglich zwi­schen einem Tiefststand von 2153 kg/Kuh(1995) und einem Höchststand von

2872 kg/ Kuh im Jahre 2002. Die im Verhältnis höchsten Milcherträge wurden auf Re­gionsebene in der Oblast Moskau und in der grünlandreicheren Republik Karelien(> 3000 kg/Kuh) erzielt, die niedrigsten Werte mit< 2000 kg/Kuh in Ostsibirien und im Fernen Osten. Die Steigerung des Milchertrags nach 1998 ist vor allem leichten Verbesserungen in der Futterbasis(Getreide), der Nutzung importierten produktiveren Zuchtviehs und der Intensivierung der Produktion in vertikal integrierten Großanlagen in der Nähe von Großzentren zuzurechnen(vgl. auch JOFFE/NEFEDOVA 2001).

Die regionale Verteilung der Milch- und Fleischproduktion Russlands wird in der folgenden Abbildung dargestellt(Abb. 3.4.2-2)

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